Es wird keine Helden geben ~ Anna Seidl

 

Hardcover: 256 Seiten
Verlag: Oetinger
Deutsche Erstveröffentlichung: 20. Januar 2014
ISBN: 978-3789147463
vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Preis: 14,95 Euro  als eBook: 9,99 Euro
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Zunächst erzählt Miriam dem Leser im Prolog wie alles anfing und warum sie von ihren Erlebnissen berichtet. Miriam will, dass der Leser versteht was in ihr vorging während und nach dem Amoklauf. Sie will, dass man versteht wie sie das alles erlebt hat und wie sie die Tat und ihr Leben sieht.
Nach dem Prolog steigt die Autorin direkt beim Amoklauf ein. Man fühlt Miriams Angst , ihre Beklemmung und ihren Instinkt zu überleben und erlebt den Hergang der Tat aus Miriams Perspektive. Wie hat sie sich danach gefühlt und  wie geht ihr Leben weiter? Miriam beschreibt ihre Freundinnen vor und nach der Tat und sie zeigt in Rückblenden immer wieder, welche Situationen aus der Vergangenheit sie heute mit ganz anderen Augen sieht.
Wie wird Miriam mit der Tat fertig werden?  Kann man so etwas überhaupt verarbeiten oder vergessen?

Das gesamte Buch ist in der Ich-Perspektive erzählt, dadurch hat der Leser direkt das Gefühl sich in Miriam und ihr Denken hineinversetzen zu können. Dieses stilistische Mittel ist hier sehr gut gewählt, weil man jede Gefühlsregung Miriams nicht nur miterlebt, sondern sie auch versteht.

Miriam ist ein sehr starker Charakter. Vor der Tat ist sie sehr oberflächlich und nur auf ihr Vergnügen bedacht. Darunter müssen andere auch oft leiden. Das ist Miriam aber bis zur Tat gar nicht bewusst. Erst danach fängt sie an sich Gedanken zu machen, wie sie mit ihren Mitmenschen umgeht. Sie erlebt einige Situationen in Gedanken noch einmal und betrachtet sie mit anderen Augen. Dem Leser wird bewusst wieviel so eine Tat in der Psyche verändert. Dadurch wird eine für den Leser sehr emotionale Situation kreiert und die Autorin schafft es immer wieder den Leser genau das fühlen zu lassen was Miriam spürt.

Das Cover des Buches spiegelt den Inhalt sehr gut wider. Eine weiße Wand, die wohl die Vergangenheit darstellt. Die damalige Unbeschwertheit und Fröhlichkeit wurde durch den Amoklauf komplett gelöscht. Vor diesem Hintergrund steht nur die Erkenntnis „Es wird keine Helden geben“. Und die gibt es bei so einer Tat wirklich nicht, weil jeder Mensch instinktiv um sein Leben rennt und zwar ohne nach den Mitmenschen zu schauen. Zuerst übernimmt der normale Überlebensinstinkt die Handlung. Auf der Rückseite des Buches und an jedem Kapitelanfang sieht man Einschusslöcher. Es wirkt als wäre eine Pistolenkugel durch eine Glasscheibe geflogen. Dies unterstreicht bei jedem Kapitel nochmal das, was geschehen ist.

Die Altersangabe von mindestens 14 Jahren finde ich hier durchaus berechtigt, weil die Emotionen die durch das Buch transportiert werden von einem jüngeren Publikum schlechter verarbeitet werden können. Es ist nun mal ein sehr heftiges Thema um das es in dem Buch geht. Allerdings finde ich, dass auch Erwachsene das Buch sehr gut lesen können. Mir persönlich ging es sehr nahe und hat mich berührt. Ich empfehle es jedem, der sich mit Themen wie Amoklauf an Schulen, Trauerbewältigung, Liebe, Freundschaft, Mobbing und Schuld auseinandersetzen möchte. Die Autorin hat hier ein wirklich beeindruckendes Debüt verfasst und ich hoffe bald noch mehr von ihr lesen zu können.

Ich vergebe hier ★★★★☆
 

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1 Kommentar

1 Ping

  1. Hallöchen,
    die Bloggeraktion zu dem Buch war echt der Hammer und hat mir total Spaß gemacht. Ich weiß nur immer noch nicht, ob sich diese Aktion für den Verlag wirklcih gelohnt hat ☺
    GLG und einen sonnigen Tag
    Mel

  1. […] bezieht sich auf das Buch “Es wird keine Helden geben” von Anna Seidl, welches ich euch HIER bereits rezensiert habe. Ich werde das Thema nicht explizit auf Miriam, die Hauptprotagonistin […]

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