Laura hat gerade einen Selbstmordversuch hinter sich. Ihre Freunde erfahren davon während der Abi-Party. Die vier waren beste Freunde, doch als Leons Vater sich umbrachte, war dies der erste Schritt zur Distanzierung der Clique. Leon ging dann auf ein Internat und Matthias zog sich immer mehr zurück. Marie, die gerade an dem abi-Abend frisch mit Leon zusammen war, stand plötzlich vor den Scherben der Beziehung.
Doch dann findet Matthias ein Buch, das Laura sich vor ihrem Selbstmordversuch bestellt, es aber nie geholt hat. In diesem Buch geht es um Illusionen und darum das Glück zu finden und vom Leuchten der Sterne. Doch werden die Freunde Lust, Tugend, Bewunderung, Geborgenheit, Flucht und Liebe verstehen können?
Bei " Vom Leuchten der Sterne" handelt es sich zwar um einen kurzen, aber dafür umso tiefgründigeren Roman über den ich noch lange nachdenken musste, denn die Frage nach dem Glück hat man nicht eben so einfach beantwortet.
Die Idee aufzubrechen und als Freunde gemeinsam einen Weg zu finden fand ich sehr gut. Denn durch die Trennung und Distanz der vier untereinander war auch das Glück nicht mehr mit ihnen.
Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und haben jeder für sich sein Päckchen zu tragen gehabt, was für mich sehr authentisch war. Die Sprachwahl der vier untereinander und auch mit anderen war allerdings sehr gestelzt und hat nicht wirklich zum Alter der Protagonisten gepasst. So würden vielleicht ältere Menschen oder Rentner miteinander sprechen, aber keine unter 20 jährigen, die gerade ihr Abi geschafft haben.
Die Idee sich an dem Buch entlang zu hangeln und immer mal wieder zwischen den Charakteren zu switchen war sehr gut, da man so jeden einzelnen auch besser versteht und die Motivationen nachvollziehen kann.
Die Handlung verläuft ohne allzu große Spannungsbögen, aber die Ruhe tut der nachdenklichen Stimmung des Romans auch gut. Es gibt zwar ab und an Konflikte unter den Beteiligten, dennoch bleibt die Spannungskurve insgesamt flacher und somit recht ruhig.
Literatur inspiriert mich immer auch einmal über mich selbst nachzudenken und so mancher Illusion bin ich auch gern mal verfallen. Denn das Glück kann man am Ende nur in sich selbst finden und zwar egal ob man bewundert wird oder nicht zum Beispiel. Auch die anderen Illusionen sind nicht immer ausschlaggebend für das wahre Glück.
Vom Leuchten der Sterne ist ein in sich abgeschlossener Roman, der es schafft ganz viele Dinge auf die Kürze der Seiten zu packen ohne dabei zu aufgeregt zu wirken.
