Vardari 1 – Eisenwolf ~ Siri Pettersen [Rezension]

 

Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG
Erscheinungstermin: 18.03.2021
ISBN: 978-3038800422
Übersetzung: Dagmar MißfeldtDagmar Lendt
empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
Preis: 20,00 € / eBook: 15,99 €
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Vardari-Trilogie:

  1. Eisenwolf (18.03.2021)

 

 

 

Juva ist eine Blutleserin, will es aber auf keinen Fall sein: Sie hat sich geschworen, niemals eine von jenen zu werden, die es aufgrund ihrer Fähigkeiten nur auf Macht und Geld abgesehen haben. Doch als ihre Familie von den Vardari bedroht wird, den Unheimlichen, niemals Alternden, wird Juva in die Jagd nach dem Erbe der Blutleserinnen verwickelt: ein dunkles Geheimnis, das einst die Welt verändert hat und es möglicherweise wieder tun wird. Doch Juva hat ihr eigenes Trauma zu bewältigen, denn sie hat den Teufel gesehen in ihren Träumen und ihn Eisenwolf genannt…

 

 

 

Juva ist geborene Blutleserin, aber sie möchte mit der Seidagilde nichts zu tun haben. Juvas Mutter führt die Gilde an, welche die Schicksale der Blutleserinnen bestimmt. Doch Juva will dieses Erbe niemals haben. Dafür baut sie auf ihre jungere Schwester Solde, die nichts mehr möchte als eines Tages ihre Mutter zu beerben. Doch dann wird Juvas Familie von den Vardari bedroht. Vardari sind niemals alternde, unheimliche Gesellen, die ein dunkles Geheimnis hüten. Da ist Juva sich sicher und sie versucht diesen Gesellen aus dem Weg zu gehen. Doch leider ohne Erfolg. Denn nun ist sie gezwungen sich auf die Suche nach dem Erbe und dem Geheimnis der Seidagilde zu begeben. Dazu kommt, dass der Eisenwolf, von dem sie seit ihrer Kindheit träumt, sie weiter nicht los lässt. Was löste dieses Trauma aus?

Was sie hier findet übersteigt ihre kühnsten Vorstellungen. Denn ihr widerkehrender Albtraum aus der Kindheit, ist nicht nur ein reiner Traum. Wird sie die Geheimnisse lüften können? Wird sie und ihre Familie dabei untergehen?

Juva ist eine selbstbewusste und taffe Protagonistin. Ich mag es sehr, wenn die Frauen nicht nur schwach sind, sondern auch stark. Und Juva weiß genau was sie will und was sie nicht will. Sie versteht sich auf den Umgang mit Waffen und hat als eine der wenigen Frauen eine Jagdlizenz. Dabei ist sie noch zu jung um überhaupt jagen zu gehen. Mit ihrem Jagdtrupp hat sie einen Kreis von Freunden gefunden, die ihr mehr bedeuten als ihre Herkunft. Sie lebt verborgen vor aller Augen in einer Unterkunft, die kein Mitglied der Seidagilde auch nur eines zweiten Blickes gewürdigt hätte. Doch genau das macht Juva und ihren Lebensweg aus. Und ich empfand sie von Beginn an als tolle Protagonistin, weil sie für ihre Ideale einsteht und sich nicht verkaufen möchte. Juvas Wohnsitz liegt in der Stadt Náklav und hier spielt auch das meiste der Handlung in diesem ersten Band.

Neben Juvas Erzählstrang gibt es noch andere, die Siri Pettersen hier sehr gelungen in das Gesamtbild einfügt. So gehen wir mit Nafarim, einem Vardari, seinen Geschäften nach und erfahren so einiges über die Ewigwährenden. Das meiste bleibt natürlich erst einmal im Nebel und klärt sich nach und nach auf. Doch es ist spannend diesem Puzzle rund um die Vardari zu folgen und so ein umfassendes Gesamtbild zu erhalten.

Dazu kommt der Part, in dem Rungen, eine verflossene Liebschaft von Juva, zu Wort kommt und beschreibt wohin ihn sein verlogenes und egoistisches Leben geführt hat. Doch wird er aus diesem Sumpf wieder heraus finden. Und wird ihm irgendjemand helfen? Schließlich hat er immer nur versucht seinen eigenen Vorteil herauszuschlagen. Wird er sich ändern? Auch Rungen fand ich sehr spannend. Schließlich brauch jedes Buch einen Protagonisten, den man von Anfang an nicht leiden kann.

Nach dem Einstieg, in dem man die Lebensumstände in Náklav kennenlernt und sich mit den einzelnen Protagonisten beschäftigt, legt Siri Pettersen mit der dichten und unglaublich atmosphärischen Handlung los. “Eisenwolf” braucht eine Weile um seinen Sog richtig zu entfalten, aber die geschaffene Welt hat mir von Anfang an gefallen.

Dies ist kein softer Fantasy-Romance-Roman, sondern er ist düster, blutig und oft genug schmutzig. Denn genau das macht die Stadt Náklav aus. Hier geht es hart zu und das Leben ist kein reines Vergnügen. Siri Pettersen versteht es absolut diese Welt zu vermitteln und Spannung aufzubauen. Ich selbst bin Juvas Erzählstrang am liebsten gefolgt, da ich zu ihr die beste Verbindung hatte. Doch auch die anderen Stränge machten neugierig und liessen mich an den Seiten kleben. Zum Ende hin mag man das Buch gar nicht weg legen und die Frage: Wann kommt Teil 2? stellt sich unmittelbar.

Dabei endet das Buch nicht in einem fiesen Cliffhanger, sondern die Autorin schafft es den Leser nicht völlig in der Luft hängen zu lassen und dennoch den Drang zu verspüren weiterzulesen. Die Trilogie ist keine Fortsetzung der Rabenringe Trilogie. Dennoch gibt es ein paar Parallelen, die eventuell andeuten, dass beide Welten über die Steintore irgendwie verbunden sein könnten. Man kann das Buch jedoch ohne Vorkenntnisse lesen, da es sich um eine eigenständige Trilogie handelt.

 

 

 

Eisenwolf ist ein unglaublich gelungener Auftakt zur neuen Trilogie von Siri Pettersen. Wer auf düstere Welten und starke Protagonisten steht, der solle hier definitiv zugreifen. Ein echtes Lesehighlight 2021 war dieses Buch für mich. Taucht ein in die Welt der Blutleserinnen und folgt Juva auf ihrem düsteren und gefährlichen Weg.

Ich vergebe hier:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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