Als großer Bridgerton Fan, musste ich einfach zur Graphic Novel Ruined greifen. Ich war gespannt ob der Flair dieser Zeit und die Emotionen mich auch auf diesem Wege erreichen würden.
Das Cover von Ruined verspricht eine emotionale Lesezeit und das Paar auf der Zeichnung ist sehr schön. Der Zeichenstil im gesamten Buch hat mir sehr gut gefallen. Auch die Details und Gefühle spiegeln sich in den Bildern wider. So sieht man an der Augen und Mundpartie direkt was die Charaktere fühlen oder was sie zu verbergen suchen. Auch, dass eine Kerze im Laufe der Bilder herunterbrennt ist mir positiv aufgefallen. Hier wurde wirklich auf alles geachtet.
Catherine ist ruiniert, da sie durch einen handfesten Skandal zum Gespräch in der ganzen Gesellschaft wurde. Sie heiratet Andrew um diesem Spott und der Abwertung zu entkommen und endlich eine ehrbare Frau zu werden. Doch wird es reichen? Wird sie ihren Mann irgendwann lieben können und er sie? Oder wird es reichen, wenn sie versucht die bestmögliche Ehefrau zu sein, auch wenn Andrew das nie verlangt von ihr?
Andrew hat mir als Charakter auch sehr gut gefallen, weil er Catherine zu nichts zwingt. Er zwingt sie nicht im Haushalt zu arbeiten und schon gar nicht zwingt er sie in sein Bett.
Der Spannungsbogen ist nicht wirklich da. die beiden leben gemeinsam in Andrews Haus und versuchen das Beste daraus zu machen. Dass die Zofe von Catherine namens Lee eine eigene kurze Story bekommt hat mir gut gefallen. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse vor der Auflösung und dann geht alles ganz schnell. Hier hätte es der Story gut getan, wenn es sich ein wenig langsamer entwickelt hätte. Da zuerst so wenig geschieht, ging es dann doch unglaublich fix am Ende.
Die Handlung ist in sich abgeschlossen und hat mich während ich Ruined las tatsächlich an Bridgerton denken lassen. Die Kleider, die sozialen Normen und auch der Klatsch, der am Anfang Lady Catherines Leben erschwert haben dazu natürlich wesentlich beigetragen. Gefehlt hat mir im Verlauf der Story allerdings das Drama, das erst recht am Ende noch einmal richtig aufkam. Dafür haben mich die Zeichnungen, der sonstige Verlauf und die Charaktere gut unterhalten.
