Niemandsstadt ~ Tobias Goldfarb [Rezension]

 

gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: Thienemann 
Erscheinungstermin: 14.02.2020
ISBN: 978-3522202671
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Preis: 15,00 € / eBook: 11,99 €
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In der Niemandsstadt gibt es alles, was man sich in der Wirklichkeit erträumt. Drachen ziehen durch die Wolken, Statuen zwinkern einem freundlich zu. Gleich drei Sonnen wärmen Gesicht und Rücken. Räume entstehen immer dann, wenn man sie braucht. Hier fühlt sich Josefine wohl. Doch diese Stadt, ihre Geschöpfe und ihr Zauber sind in Gefahr. Bedroht von spionierenden Crowbots, von Magie raubenden Maschinen, von einer weiten, weißen Leere. Ausgerechnet Josefine soll eingreifen – aber wie bekämpft man einen Gegner, der nicht existiert?

 

 

 

Josefine hat die Gabe in die Niemandsstadt zu wechseln wann immer sie will. Hier ist alles anders als in ihrer realen Welt. Es gibt magische Wesen und es findet sich immer genau das, was man gerade braucht. Josefine ist in ihrer Welt ein Sonderling. Ihr Handy ist uralt und auch sonst hat sie mit den anderen nichts gemeinsam. Sie wird in der Schule von allen Josef genannt, weil sie mehr wie ein Junge aussieht. Sie will sich aber auch nicht verstellen und sich für andere verbiegen, was ich sehr sympathisch fand. Allerdings hat sie mir teilweise in der Niemandsstadt zu wenig hinterfragt und auch ihre Neugierde war für meinen Geschmack zu wenig ausgeprägt. Wenn ich in eine solche Welt eintauchen könnte, dann würde mich viel mehr interessieren was alles dahinter steckt.

Die einzige Freundin, die sie hat ist Eli. Eli, die auch Elisabeth heißt ist eine erfolgreiche Influencerin bei „Magick“ und lebt quasi online. Als „Persona“ füttert sie ihren Account mit immer neuen Beiträgen und giert nach Likes. Hier trägt sie roten Lippenstift und benimmt sich auch sonst ganz anders als im realen Leben. So unterschiedlich die beiden auch sein mögen, merkt man während des Lesens doch, dass sie auch vieles verbindet.

Nach dem Lesen des Klappentextes und den ersten Kapiteln habe ich noch etwas ganz anderes erwartet als das, was ich dann im Verlaufe der Geschichte tatsächlich erfahren habe. Weder der Verlauf der Handlung noch die Charakterentwicklungen waren für mich absehbar. Zu Beginn hat mir diese Entwicklung auch leichte Probleme bereitet, das wurde aber nach einigen Kapiteln wieder bedeutend besser.

Die kurzen und markanten Kapitel empfand ich als sehr angenehm und der Spannung auch zuträglich. Es hatte leider auch den Nachteil, dass ich immer nur dachte: das kurze Kapitel geht noch.. und das… und ganz schnell hatte man das Buch ausgelesen.

Die Verbindung zwischen Fantasy und Science Fiction hat mir gut gefallen, da die Technik schon eine wichtige Rolle spielt, aber sich auch nicht in den Vordergrund drängt.

Beide Charaktere haben jeweils eigene Erzähl-Abschnitte, sodass man als Leser sowohl weiß was Josefine gerade erlebt, als auch was gerade in Elis Welt geschieht.  Wobei mir Eli lange Zeit recht unsympathisch erschien. Das lag allerdings eher an ihrer manipulativen Seite namens „Persona“, denn im  Laufe der Geschichte mochte ich auch Eli immer mehr.

Der binäre Zahlencode auf dem Cover im Hintergrund weist auch schon ein wenig darauf hin, dass es technischer werden könnte. Und der Autor schafft es auch im Verlaufe des Buches den Leser immer wieder daran zweifeln zu lassen ob es die Niemandsstadt nun gibt oder nicht. Dieses Verwirrspiel ist dem Autor auch sehr gut gelungen, hat mich in seiner Komplexität manchmal aber ein wenig verwirrt. Dem gegenüber standen immer wieder sehr spannende und gut dosierte Ereignisse, die dafür gesorgt haben, dass ich genau wissen wollte wie das Buch nun ausgeht und was als nächstes noch geschehen könnte.

 

 

 

Man muss seine Fantasie pflegen, weil sie sonst verkümmert! Der ewige Kampf mit der Technik bestimmt inzwischen unser aller Leben. Doch, wenn man sich nur noch durch die Technik definiert verliert man alles was wichtig ist vollkommen aus den Augen. Eine sehr überraschende Lektüre mit einigen wichtigen Botschaften, die nicht nur junge Leser sich zu Herzen nehmen sollten.

Ich vergebe hier:

 

 

 

 

 

 

 

 

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