Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Loewe Verlag
Erscheinungstermin: 08.02.2023
ISBN: 78-3743213777
empfohlen ab: 11 Jahren
Illustrationen: Tom De Freston
Übersetzung: Alexandra Ernst
Preis: 20,00 € / eBook:  14,99 €
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„Ich heiße Julia.
Dies ist die Geschichte jenes Sommers,
in dem ich beinahe meine Mum verlor und einen Hai fand,
der älter als die Bäume war. Keine Sorge, das Ende verrate ich
noch nicht …"

Eine Geschichte, so tief wie die See, so aufwühlend wie tosende Wellen und so tröstlich wie der Lichtstrahl eines Leuchtturms in dunkler Nacht.

Quelle: Loewe Verlag

Julias Mutter ist Forscherin und hat etwas ganz Besonderes vor. Sie will den Grönlandhai erforschen um Krankheiten und den Alterungsprozess zu verlangsamen.

Julia, ihr Vater und ihre Mutter sind dafür vorläufig in einen Leuchtturm gezogen auf einem Zipfel der Shetland-Inseln.  Und selbstverständlich ist auch die Familienkatze Nudel mitgekommen.  Die Familie hat eine spürbar enge Bindung zueinander. Beim Lesen ist aber klar, dass Julia sich mit ihrer Mutter identifiziert und zu ihr aufschaut. Es ist immerhin ganz normal, dass Kinder sich an den Eltern ein Vorbild nehmen und gern genauso toll wären wie ihr Vorbild. So wünscht sich Julia, dass ihre Mutter sie mit auf das Boot nimmt und sie die Forschungsreise mit antreten darf.

Doch die Mutter fokussiert sich immer mehr auf die Forschung und scheint dabei ihre Familie zu vergessen. Das macht Julia Angst. Liebt ihre Mutter sie genug? Warum will sie immer weniger Zeit mit ihr verbringen?  Dazu schwankt ihre Mutter zwischen Himmelhoch jauchzender Euphorie und totaler Betrübtheit.

Ich finde es sehr berührend wie hier die Sichtweise von Julia auf all das beschrieben wird. Wie sie auf den Shetland Inseln, wo sie für zwei Wochen bleiben wird eine Freundschaft knüpft und lernt was richtig und was falsch ist.  Die Situationen die sie mit ihrer Familie in "Julia und der Hai" erlebt und wie das ihre Selbstwahrnehmung beeinflusst.

Der Umgang mit psychischen Krankheiten ist auch für Erwachsene nicht einfach und für Kinder noch schwerer zu begreifen. Einerseits finde ich es gut, dass das Buch hier einen Weg sucht das alles zu erklären und anhand von Julias Geschichte fest zu machen. Andererseits kann es für sensible Kinder auch ein etwas zu schweres Paket sein sich mit einer bipolaren Störung zu befassen.

Durch Julias Freundschaft und einige leichtere Szenen kommt die Handlung auch immer mal wieder aus dem Tief heraus und ist deshalb gut ausbalanciert. Der Spannungsbogen baut sich eher auf kleineren Dingen auf, wie zum Beispiel den Hinweisen die es in "Julia und der Hai" gibt und Julias Entdecken und Verständnis der Krankheit ihrer Mutter.

Der Vater ist mir ein wenig zu passiv, denn trotz dem einen oder anderen Streit mit der Mutter, ist er doch nicht so sehr involviert. Er lässt viele Dinge geschehen, die er zum Wohle seiner Tochter hätte unterbinden können. So bleibt oft der Eindruck, dass Julia mit ihren Gefühlen allein gelassen wird. Da hätte ich mir definitiv mehr gewünscht. Ohne zu viel zu verraten gibt es Szenen, die mir nicht so gut gefallen haben, weil Julia allein auf sich gestellt war. Auch in schweren Situationen sollten die Eltern, in dem Fall der Vater, besser für ihre Kinder da sein.

Die schwarz gelben Illustrationen oder besser gesagt Kunstwerke von Tom de Freston machen "Julia und der Hai" sehr hochwertig und auch die Veredelungen unterstreichen diesen Eindruck.

Das Buch ist in sich abgeschlossen und so kann man sich am Ende Gedanken machen über das Buch, über Julia und über die Entscheidungen der Protagonisten.  Für ein 11 jähriges Kind ist das eventuell noch ein wenig viel an Eindrücken.

 

Eine Geschichte, die eher durch die ruhigen Töne besticht, mich aber nicht in Gänze überzeugen konnte. Gerade der Vater war mir ein wenig zu passiv und hat hier zu wenig interveniert.  Dennoch ein Buch das nachhallt und mich weiter beschäftigen wird.

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