gebundene Ausgabe: 32 Seiten Verlag: Picus Verlag Erscheinungstermin: 19.07.2022 Illustrationen: Delphine Bournay ISBN: 978-3711740298 empfohlen ab: 3 Jahre Preis: 17,00 € |
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Tief im finsteren Wald hört man Schreie und man sieht neun Augenpaare leuchten. Zähne werden gefletscht. »Mama? Du hast uns keinen Gutenachtkuss gegeben!« Neun kleine Wölfe können nicht schlafen. Mama Wolf ist sich sicher, dass sie allen Kindern bereits ein Küsschen gegeben hat, sie hat ihnen auch eine Geschichte vorgelesen und auch die kleinen Wehwehchen der Wölfchen versorgt. Warum wollen sie bloß nicht einschlafen? Da fällt es ihnen ein: Es gab heute noch kein Gutenachtlied! Mama Wolf singt also – und die Kleinen beginnen selig zu schlummern.
Quelle Picus Verlag
Wer kennt es nicht? Es gibt immer wieder etwas warum das Kind nicht einschlafen kann. Und wenn es nur die Tatsache ist, dass es nicht schlafen kann. Eine ganze Weile kam mein Sohn immer wieder aus seinem Zimmer heraus, weil noch irgendwas war und er eben einfach nicht schlafen konnte.
Genau diese Situation greift die Autorin Delphine Bournay hier auf und erzählt von einer Wolfsmutter, die ihre neun Jungen ins Bett zu bringen versucht. Zu Beginn startet es ein wenig gruselig, weil die Augen „Im Tiefen finsteren Wald“ aufleuchten und dann ein Zähneklappern und Brüllen aus dem Wald dringt. Doch als die Mutter dann auftaucht und sagt, dass die Kinder ja den ganzen Wald wecken würden, ist diese Spannung gelöst. Denn die Wölfe beschweren sich zunächst, dass sie ja noch gar keinen Kuss bekommen hätten. Als die Wolfsmama dies verneint und sagt: ihr habt natürlich euer Küsschen alle bekommen, möchten die Wölfchen eine Geschichte hören. Doch natürlich hat die Mama auch die schon erzählt. Doch hat die Mama sich auch um alle Auas gekümmert?
Natürlich hat sie! Bleibt nur noch das Gute-Nacht-Lied. Denn das hat die Mama tatsächlich vergessen. Doch bei der Reaktion waren wir uns alle sicher, dass sie sich davor gerne gedrückt hätte. Hier wurde viel gelacht beim Lesen. Dann singt die Mama ein Lied und die kleinen Energiebündel machen nach und nach die Äuglein zu. Und dann schleicht sich die Mama leise davon um kein Wölfchen zu wecken mehr.
Die Illustrationen stammen übrigens ebenfalls von Delphine Bournay, die somit das Buch als Gesamtes allein gestaltet hat. Die Autorin wurde 1974 geboren und wuchs mit zwei Schwestern in Frankreich auf (Vierzon). Heute schreibt und illustriert sie Bücher für Kinder, weil sie selbst immernoch genauso gerne lacht wie früher.
Genau diese Leichtigkeit habe ich dem Buch auch angemerkt. Von zunächst einem leichten Grusel, wandelt sich die Stimmung zu heiter und lustig. Bei jedem fehlenden Punkt um einzuschlafen, kann man die Rituale mit dem Kind schnell alle noch nachholen und dann wissen die kleinen, dass wirklich nichts mehr fehlt um endlich einzuschlafen.
Eine unglaublich süße, zu Beginn gruselige, aber dann sehr lustige Einschlaf-Geschichte. Ich liebe es, wenn man ein Buch auch aktiv einbinden kann in ein Einschlaf-Ritual und das wird hier absolut erfüllt. Wer die Wölfe in sein Regal lässt, schließt sie bestimmt auch ins Herz. „Im Tiefen finsteren Wald“ bekommt eine absolute Leseempfehlung von mir für alle kleinen Energiebündel.
Ich vergebe hier: