Für Eile fehlt mir die Zeit ~ Horst Evers

 

Hardcover: 224 Seiten
Verlag: Rowohlt Berlin
Deutsche Erstveröffentlichung: 15. Januar 2011
ISBN: 978-3871346828
Preis 14,95 Euro /Taschenbuch: 8,99 Euro / Ebook: 8,99 Euro
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Horst Evers erzählt von seinem Alter-Ego in der Ich-Perspektive. Es handelt sich hier um Kurzgeschichten, die eine humorvolle Sichtweise auf die Welt eröffnen. Horst ist oft einfach eben Horst. Er gerät oft in Situationen, die einfach komisch sind und man weiß einfach, dass das am Ende nicht gut gehen kann. Dadurch, dass die Geschichten recht kurz sind, lässt sich da schnell mal eine Geschichte zwischendurch lesen. Ich musste mich erst an den Schreibstil und an die Weltsicht von Horst gewöhnen, aber nach ein paar Kurzgeschichten war mir das gelungen.

Eigentlich müsste man alle Kurzgeschichten einzeln kurz rezensieren, aber dann würde hier der Beitrag einfach zu lang werden. Deshalb picke ich mir einfach ein paar heraus, die mir besonders aufgefallen sind. Einige der Geschichten fand ich besonders unterhaltsam.

Die Geschichte “Der weinende Engel” (Seite 99) war sensationell. Dort geht es um die Buchmesse Frankfurt, Horst versucht sich gerade durch die Menschenmassen zur Toilette zu begeben, was gar nicht so leicht ist, als er von ein paar Journalisten aufgehalten wird, die ihn nur gaaaanz kurz interviewen wollen. Auf die Frage welches Buch Horst denn geschrieben habe, deutet er willkürlich ins Regal. Natürlich geht das nicht gut und er verwickelt sich ordentlich, weil er ja keine Ahnung von dem Buch hat, lustig fand ich was Horst am Ende aus diesem missglückten Interview gemacht hat auf der Messe, aber das verrate ich hier nicht.

 

Direkt danach folgte “Gutenberg 2.0″ wo Horst sich über das Ebook und die Vor- und Nachteile eines EBooks auslässt. Man wirkt ja nicht so intelligent wie wenn man ein echtes Buch in der Hand hält. Und die erste Frage eines Besuchers der Frankfurter Buchmesse 2008 war:”Kann man damit auch DVD´s gucken?” Diese Kundenfrage ist gar nicht so weit hergeholt, wie man denkt. Tatsächlich stößt man im Buchhandel immer mal wieder auf solche Fragen.

“Wenn Mücken twittern könnten”, die von einem neuen Nachbarn mit dem schönen Namen „Herr Riechmann“ berichtet, der zum Twittern kein Internet braucht sondern seine Kurznachrichten – „Boah, hab ich Hunger!!!“ oder „Jetzt mach ich gerade mal überhaupt nichts!!!“ – einfach durchs geöffnete Fenster in den Hof brüllt.

Es gab aber auch Kurzgeschichten, welche ich weniger unterhaltsam fand, sei es weil sie einfach meinen Humor nicht getroffen haben, oder weil es so gewirkt hat, als müsse jetzt unbedingt etwas witziges her. “In der Gewalt der Schlummertaste” war so eine Geschichte, wo er erzählt, dass er 36 Stunden immer wieder die Schlummertaste gedrückt und weitergeschlafen hat. einige Male habe er wohl auch die Schlummerfunktion verschlafen und sen Rücken habe ihm das lange Liegen ja wenig gedankt. Das war einfach für mich schwer vorstellbar, dass jemand 36 Stunden da liegt und schläft. Bei den Geschichten, die mich unterhalten haben, konnte ich mir immer vorstellen, dass jemand  verrückt genug wäre das zu tun.

Wer gern humorvolle Kurzgeschichten mag ist mit dem Buch richtig beraten, jedoch wird nicht jede einzelne Geschichte die Lachmuskeln treffen. Einige werden euch sicherlich zum Lachen bringen, andere wiederum weniger.

Dementsprechend fällt auch mein Sterne-Urteil eher durchwachsen aus, während meine Lieblingsgeschichten aus dem Buch 5 Sterne verdient hätten, würde ich anderen nur einen Stern geben und so gebe ich dem Buch insgesamt ★★★☆☆
 

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