Frankenstein ~ Mary Shelley [Rezension]

Mary Shelleys »Frankenstein«: der erfolgreichste Schauerroman der Weltliteratur

Nach seiner jahrelangen, verzweifelten Suche stößt Victor Frankenstein endlich auf das Geheimnis der Erschaffung künstlichen Lebens. Nachdem er in einer stürmischen Nacht sein Monster zum Leben erweckt, spürt er bei dessen Anblick sofort Reue. In dem hässlichen Konflikt zwischen dem Monster, das nur Anerkennung und Liebe sucht, und dem Wissenschaftler, getrieben von Schuld und Verdrängung, entsteht eine blutige Spur aus Gewalt und Mord. Eine Geschichte über Einsamkeit, die Grenzen der Wissenschaft und den Wunsch, geliebt zu werden.

Die Schmuckausgabe von Mary Shelleys "Frankenstein" erhält durch die düster-schönen Illustrationen von Marcin Minor ein magisches neues Gewand.

Quelle: ars edition

Wer kennt sie nicht? Die Geschichte von Viktor Frankenstein und dem von ihm geschaffenen Monster?  Viktor Frankenstein hat sich der Wissenschaft verschrieben und schafft es so in einer stürmischen Nacht ein Monster zu erschaffen. Kaum lebt sein Wesen bereut er die Schöpfung bereits.  Er lässt sein Wesen im Stich, das noch gar nichts von der Welt weiß und anstatt ihm die Zuneigung zu geben, die es braucht, erfährt es Einsamkeit und Pein. Anerkennung und Liebe findet es nicht und die Schuld und Verdrängung von Frankenstein isoliert es noch mehr. Es entsteht eine blutige Spur aus Gewalt und Mord in dieser Geschichte aus Einsamkeit und den Grenzen der Wissenschaft. Was ist ethisch vertretbar? Wann sollte man die Dinge ruhen lassen? Und was darf Wissenschaft wenn es auf Kosten der Schöpfung geht? Haben künstlich geschaffene Lebewesen Gefühle?

Mit all diesen Dingen befasste sich Mary Shelley in ihrem berühmtesten Klassiker der Schauer-Literatur. Unzählige Male wurde die Geschichte um Frankenstein verfilmt und in Neuauflagen präsentiert. Zum Schreibstil werde ich nicht all zu viel sagen, aber da es ein sehr altes Buch ist aus dem Jahr 1818, das zunächst in drei Lieferungen anonym veröffentlicht wurde. Dadurch ist das Wordbuilding auch ganz anders, als wir es von heutiger Literatur kennen.  Dazu erschweren die Briefform zu Beginn und Ende sowie die wechselnden Erzähler das Lesen.

Allerdings lohnt es sich so sehr dieses Buch auch heutzutage noch zu lesen und zu genießen. Ja es ist keine "leichte" Lektüre. Nicht nur durch den Stil, auch durch die aufgeworfenen Themen gibt das Buch viel zum Nachdenken darüber was nun gut und was böse ist, sowie den wissenschaftlichen Aspekt "künstlicher" Schöpfung. Doch genau das macht die Geschichte rund um Frankenstein so zeitlos und gilt als erster Horrorroman, der ein ganzes Genre prägte.

Wie ist es, wenn man sich unverstanden fühlt, isoliert wird und nirgends dazu gehört? Das muss doch etwas mit einem Wesen machen und genau das führte die Autorin auf die Spitze, indem sie ein quasi "Neugeborenes" dieser Situation aussetze, das dazu noch riesig groß ist und viel Kraft besitzt. Die Katastrophe ist unausweichlich.

Das Buch wurde von Marcin Minor kunstvoll illustriert und in dem großen Format mit dem schwarzen Buchschnitt ist es ein tolles Highlight für Sammler und Buchliebhaber.  Das Cover hat eine Folienprägung und wirkt super edel. So macht das Lesen und Wiedererleben dieses Klassikers Freude.

Ich kannte die Geschichte schon und wusste, dass es toll sein würde noch einmal in die düsteren Abgründe zu tauchen, die Mary Shelley mit ihrem Szenario erschaffen hatte. Die Optik des Buches und der tollen Illustrationen zwischen den Buchdeckeln ist ein absolutes Highlight. Ich kann das Buch definitiv empfehlen und werde es sicher nicht zum letzten Mal gelesen haben.