Enders Spiel ~ Orson Scott Card

 

Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Deutsche Erstveröffentlichung: 10. Dezember 2012
ISBN: 978-3453314207
Preis: 8,99 Euro
vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
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Andrew Wiggin, genannt Ender, ist ein kleiner Junge von gerade mal 6 Jahren. Er kam als sogenannter Dritt zur Welt und hatte von daher schon keinen leichten Start. In dieser Zukunftsvision ist es so., dass Ehepaare maximal zwei Kinder bekommen dürfen, der Dritt ist eine seltene Ausnahme. Sein ältester Bruder Peter und seine Schwester Valentine kamen beide nicht für die  Soldatenschule in Frage, deswegen kam Ender zur Welt. Schon sehr früh wird klar, dass alle Hoffnung auf Ender ruht. Er trägt einen Monitor zur Überwachung im Nacken, welchen nicht jedes Kind bekommt.

Doch eines Tages wird ihm der Monitor überraschend weggenommen. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass auch Ender gescheitert ist. Dadurch, dass der Monitor weg ist und Ender nicht mehr überwacht und bewacht wird, wird er zur Zielscheibe eines Klassenkameraden und richtet diesen übel zu bei einer Prügelei. Ender geht geknickt nach Hause. Er ist ein Dritt und niemand will etwas mit ihm zu tun haben, jetzt wo er auch noch ungeeignet für die Soldatenlaufbahn ist. Dann steht plötzlich das Militär vor der Tür um Ender abzuholen. Jedoch nicht wie Ender dachte zur Bestrafung für die Prügelei, sondern um ihn an die Militärschule zu holen. Ender beschließt mitzugehen und sich seinem neuen Leben zu stellen fernab von seiner geliebten Schwester und dem verhassten Bruder.

Damit beginnt Enders Abenteuer. Was erwartet ihn in der Ausbildung? wird er es schaffen die Welt zu retten?

Das gesamte Buch ist in der dritten Person verfasst und es gibt neben Ender noch viele andere Charaktere. Es gibt jedoch keinen Zweifel daran, dass Ender die Hauptfigur ist. Es werden permanent Enders Gedankenabläufe dargestellt und seine Perspektive der Geschehnisse. Die anderen Figuren sind zwar auch stets präsent, dennoch spielen sie nur eine Nebenrolle. Ender ist in der Geschichte stark isoliert und dies spiegelt sich aus meiner Sicht auch in der Erzählweise wider. Zu Anfang eines Kapitels bekommt der Leser jeweils eine kurze Unterhaltung mit, in der es immer um Ender geht. Man kann als Leser nur vermuten wer diese Unterhaltung führt, da dies recht lange unerklärt bleibt. Dann ist die Handlung meistens wieder bei Ender. Zwei- oder dreimal jedoch spielt die nächste Szene auf der Erde, wo Valentine und Peter kurz in den Vordergrund rücken.

Die Handlung plätschert stellenweise einfach vor sich hin ohne, dass sehr viel passiert. Die Kämpfe welche Ender im Laufe der Ausbildung zu bestreiten hat wiederholen sich häufiger. Und auch, wenn Taktik und Umfeld der Kämpfe sich jedes mal ändern, fand ich es doch bald ermüdend immer wieder in eine andere Kampfszene zu stolpern. Der eigentliche Höhepunkt des Buches ist nicht am Ende der Geschichte, sondern vorher. Danach kommt zwar noch ein weiteres Highlight, aber es war nicht so, dass ich das Gefühl hatte ich darf das Buch jetzt nicht weglegen. Man sollte jedoch bei der Beurteilung bedenken, dass das Buch bereits 1985 erschienen ist und es sich hier um eine Neuauflage handelt, welche wegen der Verfilmung gemacht wurde. Der Film erscheint übrigens am 20.03.2014 auf DVD und BluRay und ich wollte unbedingt das Buch lesen, bevor ich ihn mir ansehe. Da ein Großteil der Handlung in Enders Gedanken stattfindet bin ich gespannt wie das im Film gelöst wurde.

Mich hat zusätzlich irritiert, dass Ender, trotz seines jungen Alters manchmal wie ein Erwachsener reagiert. Vielleicht ist ein Kind tatsächlich kein Kind mehr in einer solchen Situation, dennoch hat es mich manchmal vergessen lassen, dass Ender eigentlich noch so klein ist.

Ich würde das Buch allen Science-Fiction Fans empfehlen, die bereit sind kleine Unebenheiten zu verzeihen und die keinen Spannungsbogen von Anfang bis Ende brauchen. Das Buch hat mich trotz der genannten Kritikpunkte erreichen können und mich die Handlung durch Enders Gedanken miterleben lassen. Ich bin gespannt wie das in Teil 2 fortgesetzt wird, weil sich dem Leser hier eine abgeschlossene Handlung zeigt und man „Enders Spiel“ nicht als ersten Teil empfindet. „Enders Schatten“ ist dann die Fortsetzung und der Abschluss der Reihe.

 

„Enders Spiel“ bekommt von mir ★★★★☆

 

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