Die Spur ins Schattenland ~ Jonathan Stroud [Rezension]

 

Taschenbuch: 315 Seiten
Verlag: cbj
Erscheinungstermin: 11. Juli 2016
ISBN: 978-3570225974
empfohlenes Alter: ab 11 Jahren
Originaltitel: The Leap
Übersetzer: Bernadette Ott
Preis: 8,99 Euro / eBook: 7,99 Euro
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Inhalt:

Alle denken Max wäre ertrunken, nur seine beste Freundin Charlie kann das nicht glauben, denn sie war dabei als er am Mühlsee ins Wasser sprang und nur sie hat die Wahrheit gesehen. Unheimliche Wesen haben ihn in eine andere Welt entführt und Charlie will alles tun um Max wieder zurückzuholen. Auch, wenn sie ihm dafür in diese fremde Welt folgen und sich unerklärlichen Gefahren stellen muss.

Rezension:

Als großer Fan der Lockwood-Bücher habe ich mich sehr gefreut, dass cbj nun eine Neuauflage von Strouds Buch ” Die Spur ins Schattenland” veröffentlichen wollte. Das Buch erschien ursprünglich 2007 und ich hatte es schon länger auf der Wunschliste. Nun gefiel mir auch das neue Cover wesentlich besser als das der Erstauflage und so dauerte es nicht lange bis es bei mir einzog.

Zunächst muss ich aber dazu sagen, dass die Geschichte wesentlich tiefgründiger und von schwererer Thematik ist, als ich es bisher vom Autor gewohnt war. In diesem Buch nun geht es primär um Charlotte Fletcher und ihren Bruder James aus Bishopsgate. Charlie musste mit ansehen wie ihr bester Freund Max im Mühlteich verschwand und ist nun in einer Phase, wo alle sie schonen wollen und ihr helfen wollen. Auch Charlies Bruder macht sich große Sorgen um sie, zumal sie sich immer weiter von der Realität zu entfremden scheint. Der Tod von Max ist nicht akzeptabel für sie und so scheint sie ein Schattenland zu erfinden in dem Max immer noch existent ist und Charlie ihn zurückholen möchte. James beobachtet seine Schwester mit großer Sorge und versucht sie zurück in die Realität zu holen.

Charlie selbst versucht Wege zu finden um Max seelisch nahe zu sein, damit sie ihn im Schattenland finden kann. Dorthin reist Charlie jede Nacht in ihren Träumen.

Das Buch ist eher poetisch und leicht schwermütig. Die Fantasy-Ebene habe ich trotz des Schattenlandes vermisst. Es scheint eher eine Reise in Charlies inneres selbst zu sein und fantastische Wesen sucht man in dem Buch vergeblich. Diese Tiefgründigkeit hat mich überrascht und fasziniert. Denn hier lernt man einen ganz anderen Jonathan Stroud kennen. Es geht in dem Buch bei weitem nicht um einfach Unterhaltung, sondern um Verlust, Trauer und Begreifen. Ich selbst würde es nicht ab 11 Jahren empfehlen, sondern ab 13, weil ich nicht glaube, dass ein 11 jähriger die ganze Tragweite der Handlung und seelischen Abgründe erfassen kann. Die Spannung entsteht hauptsächlich durch Charlies Wahn, Max einholen und zurückholen zu können, die wenigen anderen Spannungsmomente im Schattenland sind gut platziert und fesselten mich weiter ans Buch.

Fazit:

Ein tiefgründiger Roman über Verlust, Trauer und Verarbeitung von Traumata, der mich gerade dadurch überzeugen konnte und eine durchaus fesselnde Lektüre für Fans der poetischen Fantasy sein kann. Wer jedoch fantastische Wesen und einen Showdown erwartet wird hier nicht fündig.

Ich vergebe hier: ★★★★☆

 

 

 

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