Der unrechte Wanderer ~ Michael M. Thurner

 

Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag
Erscheinungstermin: 16. März 2015
ISBN: 978-3442264049
Preis: 13,99 Euro / eBook: 10,99 Euro
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Bei diesem Buch handelt es sich um eine Fortführung des Gottbettlers, den ich bereits gelesen und am 5. März 2014 rezensiert habe. Der Autor versteht es aber, dieses Buch so zu schreiben, dass man es ohne Schwierigkeiten auch einzeln lesen kann. Er fasst vergangene Ereignisse zusammen und so kann dieser Roman durchaus für sich stehen. Wer direkt bei diesem Buch einsteigen möchte, der darf nun weiterlesen, ansonsten bitte erst bei der Rezi zum “Gottbettler” einsteigen.

Der Gottbettler ist vernichtet und der Kampf der Magicae und Wicca tobt ungebremst weiter. Hexen beziehen ihre Kraft indem sie ihren Dusus beschwören. Die Magicae werden mächtiger je mehr sie sich selbst verstümmeln. Die Treibgierde ist eine Zeitblase wo die Kämpfenden Hexen und Magicae eingesperrt sind und kämpfen ohne den Rest der Welt zu vernichten. Doch es wurden auch Unschuldige eingesperrt. Eldar und Harana sind dort gefangen und konnten nur unter erschwerten Bedingungen überleben. Nun gelingt Eldar die Flucht und er hat alle Erinnerungen verloren außer der, dass er seine geliebte Harana retten muss.

Zu Beginn steht eine kurze Sequenz mit Terca. Die Hexe lebt nach dem Krieg gegen den Gottbettler in einem wandelnden Hexenturm und hat eine Vision. Doch noch weiß man nicht was sie gesehen hat. Sie sendet einen Malekuften mit der Botschaft zu einem bis dahin unbekannten Empfänger.

Während Eldar sich aus der Treibgierde schält, kommt zufällig Bertol (genannt Hackfresse) vorbei und befreit ihn. Dafür soll Eldar als Wesen aus der Treibgierde nun alles tun, was Bertol, seine Frau Tinte und die Tochter Loisie verlangen. Eldar ist in Bludkap gelandet, wo das Gesetz des Stärkeren gilt und Eldar gequält wird um ihn zu einer braven Geldquelle zu machen.

Dann begegnen wir noch Pirmen Courtix, der bereits im Gottbettler eine entscheidende Rolle hatte. Er treibt seine Selbstverstümmelungen immer weiter um einer der mächtigsten Magicae zu werden.Inzwischen hat er keine Beine mehr und nur noch einen Arm, die Nerven rund um den Mund hat er sich gezogen und ist auf Fütterung und Windelwechsel angewiesen. Der treue Ox ist sein Reitmensch ohne den er völlig verloren wäre. Er pflegt Pirmen und trägt ihn überall hin. Pirmen hasst Terca, weil sie ihn zu ihrem Sklaven machen wollte und die Hexe nun alles daran setzt, das Land zu erobern.

Als weitere Hauptprotagonistin fehlt noch Amelia Dusong, die im Heerestross des Gottbettlers als Freudenmädchen unterwegs war. Sie stammt aus Moina und versucht nun nach dem Krieg ihre zwei Söhne zu finden.

Die Erzählung ist wie bereits im ersten Band wieder aus der Sicht des jeweils handelnden Protagonisten erzählt. Erzählperspektive ist wie auch in Band 1 die dritte Person in der Vergangenheitsform. Da jedes Kapitel wieder mit dem Namen des jeweiligen Protagonisten benannt ist, weiß man beim Lesen immer sofort bei wem man nun gerade ist. Das Genre ist wieder Dark/Low Fantasy, denn es geht hier wieder sehr düster und schmutzig zu. Der Autor hat mich aber mit seiner detailllierten Schreibweise wieder schnell in den Bann der Geschichte gezogen. Das Setting ist so plastisch dargestellt und es gibt wieder soviele wundersame Dinge zu entdecken, die ich so in noch keinem Fantasyroman hatte.

Der Held in der strahlenden Rüstung lässt auch hier wieder auf sich warten. Aber ein solcher wäre auch in dieser Geschichte definitiv falsch. Auch Eldar, dessen Motive durchweg ehrenhaft und rein erscheinen zeigt ganz schnell, dass er dunkle Stellen im Charakter hat und er somit auch nicht der typische Held ist. Aber gerade das fasziniert mich so an diesen Büchern von Michael M. Thurner. Er arbeitet nicht mit den typischen Klischees, sondern schafft etwas eigenes. Der Schreibstil ist auch wieder sprachlich sehr schmutzig, aber auch das passt zu dem Weltenentwurf. Der Erzählstil ist dunkel und roh und zeichnet das Bild der verkommenen Welt sehr gut  nach. Gelungen war hier auch wieder, wie er die einzelnen Erzählstränge zusammenführt und sich einzelne Figuren begegnen.

 

Fazit:

Wer eine weitere düstere, brutale Fantasy-Geschichte sucht, der darf auch hier wieder zugreifen. Der Roman lässt sich durchaus auch einzeln lesen und ohne Vorkenntnisse von Band 1 nachvollziehen.

Ich vergebe hier: ★★★★☆

 

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