Schon der Titel dieser Dark Fantasy Story hat mich sehr angesprochen, und der Klappentext hat dann sein übriges dazu beigetragen, dass ich diese Story von Pacal Wokan unbedingt lesen wollte.
Der Einstieg in die Geschichte ist sehr düster, wie man es von einer Dark Fantasy erwartet. Allerdings ist immer wieder ein wenig Humor in die Geschichte eingestreut, sodass sie nicht zu sehr in die Dunkelheit abrutscht und dennoch für das Genre düster genug bleibt. Der feine Sarkasmus und die Ironie gerade in den Gesprächen zwischen dem Prinz und seinem Schatten haben mich gut unterhalten. Bal ist ein sehr spannender Charakter. Er lebt als Schatten von Vigon und ist mit ihm verbunden. Die Schatten dort sind nicht so, wie wir sie hier kennen. Sie haben eine Art Eigenleben und können mit der mit ihnen verbundenen Person kommunizieren. Nur Vigon und sein Vater sind mit einem Schatten verbunden, weil das auch nicht jedem möglich ist in den Dunkellanden.
Dadurch, dass Bal eigene Gedanken entwickelt gibt es immer wieder unterhaltsame Dialoge mit Vigon, der der Geheimniskrämerei seines Vaters auf die Spur kommen möchte. Denn er möchte frei sein zu gehen wohin er will und sein Vater sagt ihm nicht warum er genau dies zu verhindern sucht. Was steckt dahinter? Wo ist Vigons Mutter? Und sind die Dunkellande in Gefahr?
Vigon wird im Laufe der Geschichte immer reifer und erwachsener. Der Schatten des Prinzen trägt natürlich auch seinen Teil dazu bei. Die Charkterentwicklung hat mich sehr gut unterhalten. Lediglich die sture Haltung von Vigons Vater hat mich einige Male sehr gestört, denn so bekommt er es nicht hin, dass ein Sohn auf ihn hört. Ich denke, wenn er offener mit Vigon gesprochen hätte, dann wäre die Rebellion nicht so ausgeartet. So versucht Vigon die Lichtlande zu erreichen und nimmt dafür nicht nur seinen Tod mehrfach in Kauf, sondern opfert auch andere. Das Gleichgewicht gerät aus den Fugen und die Frage ist was die Dunkellande und die Lichtlande wieder ins Gleichgewicht bringen kann.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen und ich war immer gespannt was Vigon nun plant um die Freiheit zu erlangen. Der Spannungsbogen hat für mich persönlich ein wenig darunter gelitten, dass der Prolog eigentlich für meinen Geschmack zu weit vorgreift. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es erst zum Hauptplot kommt und man dann am ende überrascht wird. Dennoch hat Pascal Wokan es gemeistert ganz am Ende von "der Schatten des Prinzen" noch einen Plottwist zu setzen, der mir wieder sehr gut gefallen hat.
Der Schatten des Prinzen ist ein abgeschlossener Einzelband und kann somit für sich allein stehen, allerdings wäre es durchaus denkbar diese Welt noch einmal für einen Spin Off zu nutzen, denn da wäre durchaus noch etwas möglich nach dem Ende.
