Broschiert: 352 Seiten Verlag: Goldmann Verlag Erscheinungstermin: 27. Juli 2015 ISBN: 978-3442314065 Originaltitel: Disclaimer Übersetzer: Andreas Jäger Preis: 12,99 Euro / eBook: 9,99 Euro |
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Inhalt:
Catherine ist 49 Jahre alt, verheiratet und hat einen Sohn. Nicholas ist 25 Jahre alt. Vor 20 Jahren ereignete sich etwas, das eigentlich für immer Catherines Geheimnis bleiben sollte. Doch dann erhält sie einen Roman, in dem diese Geschichte erzählt wird. Woher weiß der Verfasser von den Ereignissen? Als sie die letzte Seite aufschlägt gefriert ihr das Blut in den Adern, denn die Geschichte endet mit ihrem grausamen Tod. Sie gerät in Panik. Und das ist genau das was der Autor Stephen Brigstocke wollte. Er kennt Catherine zwar nicht, aber er weiß von dem Geheimnis und er schwor Catherine bis zu ihrem letzten Atemzug büßen zu lassen…..
Rezension:
Die Beschreibung „psychologischer Spannungsroman“ trifft es recht genau. Es handelt sich hier weder um einen klassischen Krimi, noch um einen Thriller.
Die Spannung baut sich nur sehr langsam auf. Am Anfang zog es sich deshalb ein wenig, weil ich noch keinerlei Ahnung hatte worum es nun genau geht in dem Buch. War ein Mord passiert? Was hat Catherine getan, dass sie sich niemandem anvertraut? Und woher weiß der Autor so genau Bescheid? Diesen Fragen nähert man sich nur ganz langsam an. und zwar aus verschiedenen Sichtweisen. Zum einen wäre da Catherine im Jahr 2013 und dann Stephen Brigstocke. Parallel bekommt man immer kleine Häppchen aus dem Jahr 1993, die ganz langsam nur ein Gesamtbild ergeben.
Je weiter ich gelesen habe und je mehr Puzzleteile ich hatte, desto weniger wollte ich das Buch weglegen. Es hat sicher eine Weile gebraucht bis es soweit war, aber Durchhalten hat sich gelohnt, denn dadurch konnte das Buch eine Sogwirkung entfalten und es wurde richtig spannend.
Die Protagonistin Catherine war mir zu Beginn noch nicht sympathisch. Sie ist so distanziert und kalt. Ich hatte immer ein wenig das Gefühl eine Maschine vor mir zu haben. Sie erfüllt zwar ihre Pflichten und liebt ihre Familie auch, aber irgendwie auf ihre eigene Weise. Diese Distanz zu Catherine wird dadurch noch verstärkt, dass ihre Teile der Erzählung aus der dritten Person geschildert werden. Stephen Brigstocke dagegen wird von einem Ich-Erzähler bestritten und somit fühlt man sich dem Schreiber des Buches irgendwie näher. Nachdem die Motive enthüllt wurden verstärkt sich dieses Gefühl noch ein wenig, auch wenn man die Mittel nicht gut heißen kann. Dazu kommt noch, dass Stephen mir irgendwie leid getan hat. Er hat niemanden mehr und ist ganz allein. Das ist für so einen alten Mann natürlich eine Bürde und die Verbitterung ist bei ihm deutlich zu spüren.
Fazit:
Wer zu Beginn ein wenig durchhält wird es nicht bereuen. Eine spannende Lektüre, bei der die Leser selbst Detektiv spielen dürfen und so nach und nach ein Bild erhalten, das in einem für mich sehr überraschenden Finale endet. Wer allerdings viel Blut erwartet, der wird hier nicht viel davon finden.
Ich vergebe hier: ★★★★☆