Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Hörbuch: 5 h 2 min
gelesen von: Ulrich Noethen
Verlag: Diogenes
Erscheinungstermin: 13.12.2023
ISBN: 978-3257072716
Preis: 26,00 € / eBook: 22,99 €
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Martin, sechsundsiebzig, wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er noch für sie tun, was kann er ihnen geben, was ihnen hinterlassen? Martin möchte alles richtig machen. Doch auch für das späte Leben gilt: Es steckt voller Überraschungen und Herausforderungen, denen er sich stellen muss.

Quelle: Diogenes

Bernhard Schlink hat sich in "das späte Leben" einem sehr schweren Thema gewidmet und ich war sehr gespannt auf dieses Buch aufgrund der positiven Rezensionen.

Martin ist 76 Jahre alt, hat eine deutlich jüngere Ehefrau Ulla und einen sechsjährigen Sohn David. Da überrollt ihn die Diagnose Krebs beinahe unerwartet, denn er fühlt sich noch gesund und in der Blüte seines Lebens. Er spielt mit seinem Sohn, holt ihn vom Kindergarten ab und hat ein erfülltes Leben an der Seite seiner Frau.

Martin beschließt noch einige Dinge zu tun, die ihm wichtig sind, denn er will seinen Liebsten etwas hinterlassen durch das sie an ihn erinnert werden. Was kann er noch an seinen Sohn weitergeben, das ihm später nützlich sein wird. Wie kann er seine Werte und Ideale aus dem Grab an ihn vermitteln? Wird Martin sein Buch noch beenden können bevor er sterben muss oder sollte er sich lieber auf andere Dinge konzentrieren?

Das späte Leben beinhaltet all diese Fragen und Dinge und doch noch einiges mehr. Was mir immer wieder gefehlt hat, waren die Emotionen. Sowohl Martin als auch Ulla sind überwiegend recht abgeklärt miteinander. Es gibt zwar ein paar Tränchen, aber das hat mich nicht so tief berühren können, weil die beiden emotional weit voneinander entfernt waren für mich.

Bei einem Vorkommnis habe ich Martin absolut nicht verstanden und ich muss gestehen, ich hätte darüber reden und es aufklären wollen. Für mich wäre das emotional nicht tragbar gewesen, weder für ihn, noch für sie. Ich hätte da definitiv andres gehandelt, bin aber auch ein gefühlsbetonter Mensch, weshalb mir gerade diese Verwicklung umso schwerer fiel.

Der Spannungsbogen bleibt das ganze Buch über aus. Durch dieses emotionslose Verhalten auf allen Seiten konnte "das späte Leben" mich nicht berühren, was ich sehr schade fand. Da hatte ich mir von der Thematik mehr erhofft.

Bernhard Schlinks Schreibstil dagegen ist sehr beeindruckend und hat mich das Buch auch beenden lassen, da ich seine Ausdrucksweise sehr mochte. Trotz der ausbleibenden Emotionalität und Spannung hat mich das Buch über einige Aspekte nachdenken lassen im Leben.  Denn was ist wirklich wichtig und auf welche Dinge sollte man besser verzichten um mehr Zeit zu haben am Ende. Außerdem wird niemals jemand alle Dinge in seinem Leben erledigen und erleben können, egal wie viel Zeit er noch hat.

 

Ein Buch von dem ich mir mehr versprochen hatte, das mich aber dennoch dazu brachte über einige Dinge nachzudenken. Wer ein tiefgründiges Buch sucht, der wird hier definitiv fündig. Emotionen und die damit verbundene Spannung fand ich hier allerdings leider nicht.

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