Das Ende ~ Mats Strandberg [Rezension]

 

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Arctis Verlag
Erscheinungstermin: 23.08.2019
ISBN: 978-3038800293
Übersetzung: Antje Rieck-Blankenburg
empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
Preis: 19,00 € / eBook: 14,99 €
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Was würdest du tun, wenn du genau weißt, dass die Welt dem Untergang geweiht ist?

Du bist gerade einmal 17 Jahre alt, als die Nachricht vom Weltuntergang in aller Munde ist. In nur einem Monat wird die Erde von einem gigantischen Kometen getroffen werden und alle werden sterben. Was wirst du tun? Wie verbringst du die letzten Tage auf der Erde? Und was möchtest du all jenen noch sagen, die du liebst?

 

 

 

Ich habe bisher noch kein Buch von Mats Strandberg gelesen, aber als ich den Klappentext zu diesem Buch sah, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen muss. Ich habe schon einige Endzeit-Romane gelesen und finde es immer wieder spannend wie unterschiedlich die Autoren ein solchen Szenario schildern. Als ich das Buch dann in Händen hielt ist mir weiterhin aufgefallen, dass der Schriftzug auf dem Buchrücken und dem Cover im Dunklen leuchten. Solche Details liebe ich unwahrscheinlich an Büchern und habe dann auch gleich mit dem Lesen losgelegt.

Simon ist gerade 17 Jahre alt und mit seiner großen Liebe Tilda zusammen. Doch dann wird klar, dass die Welt nur noch einen Monat Zeit hat und danach alles enden wird. Ein riesiger Komet rast auf die Erde zu und wird alles Leben darauf vernichten. Tilde beginnt sich auszutoben. Sie will nicht mehr mit Simon zusammen sein und beginnt sich auf alle möglichen Typen einzulassen. Simon jedoch möchte die letzten Tage gerne mit seiner großen Liebe verbringen.

Mit Simon wurde ich während des ganzen Buches leider nicht so richtig warm. Ich hatte oft das Gefühl, dass ihm gar nicht klar ist, dass alles zu Ende gehen wird. Mir hat hier ein wenig gefehlt, dass er einen Schritt weiter denkt und einmal all seine Prioritäten neu setzt. Irgendwann im Laufe des Buches setzte dieser Prozess dann ein und es wurde für mich ein wenig besser ihn zu verstehen. Aber so ganz nachvollziehen konnte ich ihn nie.

Lucinda ist eine weitere Protagonistin, die sich durch ihre Krankheit bereits mit dem Tod auseinandergesetzt hat. Für sie ist der Untergang der Welt nun fast eine Erleichterung, weil sie nun niemand mehr mitleidig ansieht, denn es werden ja ohnehin alle sterben… gemeinsam… Lucinda fand ich am authentischsten in der Geschichte.

Neben den Hauptprotagonisten gibt es noch viele weitere, die alle auf eine andere Weise mit dem Ende umgehen. Hier war es spannend zu sehen, dass einige den Kometen sogar verleugnen und sich zum Beispiel mit Gartenarbeit beschäftigen, damit im nächsten Frühling alles schön sein wird. Dies war für mich auch nachvollziehbar, weil einige sicherlich nur durch Verdrängung im Stande sind bei Verstand zu bleiben.

Was mich an dem Buch leider sehr gestört hat war die Tatsache, dass es immer noch genug Menschen gab, die zur Arbeit gegangenen sind um zum Beispiel das Stromnetz am Laufen zu Halten. Handys und Internet haben bis zum Schluss reibungslos funktioniert und es gab immer fließendes Wasser. Sogar Züge fuhren bis zum letzten Tag (wenn auch weniger als normal, aber es fuhren noch welche) Das Buch spielt in Schweden und am Rande geht der Autor auch darauf ein, dass es in anderen Ländern viel schlimmer zugeht, aber das bleibt eine Randbemerkung. Das Leben in Schweden geht fast normal weiter und da konnte ich mir, trotz einer Begründung im Buch, einfach nicht so richtig vorstellen.

Das hat aus meiner Sicht dem Buch leider ein wenig Glaubwürdigkeit genommen und so auch viel Konfliktpotenzial herausgenommen. Denn hier hätten die Menschen trotz Untergang sicher härter um die Ressourcen gekämpft um bis zum Ende zu überleben. Doch jeder wohnte ganz friedlich in seinem Haus, es gab keine Überfälle oder andere Szenarien, die ich erwartet habe bei einer solchen Geschichte.

Der Schreibstil ist eher ruhig und er geht sehr auf die Emotionen der Protagonisten ein. Dabei schafft er es eine Botschaft in das Buch einzubauen, die gerade heute in aller Munde ist: Der Klimawandel. Er geht dabei jedoch nicht belehrend auf die Leser zu, sondern verpackt seine Botschaft gekonnt in die Geschichte.

Das Ende endet sehr plötzlich, aber damit habe ich auch ehrlich gesagt gerechnet. Der Meteoriteneinschlag passiert innerhalb kürzester Zeit und so war für mich nur die Frage wo sich die Protagonisten dann aufhalten würden und ob sie all die Dinge erledigt haben, die sie machen wollten um ihren Frieden zu finden.

 

 

 

Ein eher ruhiger und emotionaler Endzeitroman erwartet euch hier. Wenn ihr über die kleinen Schwächen hinwegsehen könnt, dann wird euch das Szenario mit auf eine Reise nehmen und euch den Weltuntergang einmal mit ganz anderen Augen sehen lassen.

Ich vergebe hier:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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