Anna Ogilvy ist seit vier Jahren im Tiefschlaf. In jener Nacht soll sie im Schlaf auf einer Farm ihre beiden besten Freunde ermordet haben und seitdem ist sie nicht mehr erwacht. Sie hatte ein blutiges Messer in der Hand und lag neben den Leichen. Währen die einen sie für unschuldig halten, sind andere sich sicher, dass Anna O. gemordet hat. Doch bis jetzt konnte sie niemand wecken um sie zu befragen.
Dr. Benedict Prince arbeitet in der Schlafforschung und hat sich auf im Schlaf begangene Verbrechen spezialisiert. Als er nachts in die Klinik The Abbey gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass er die berühmteste Verdächtige des Landes wecken soll. Anna O.
war sie es wirklich? Hat sie im Schlaf gemordet? Warum ist sie seitdem nicht erwacht und wie steht es mit der Frage der Schuld, wenn sie es im Schlaf getan hat?
Ben Prince versucht mit einer neuen Theorie sie zu wecken. Doch er wird beobachtet und zwar vom Justizministerium, seiner Ex-Frau, die damals als Polizistin die erste am Tatort war, einer Bloggerin, die Annas geheime Aufzeichnungen an sich genommen hat. Und einem mysteriösen Patienten X, dem Anna auf der Spur war. Ben hat nicht viel Zeit Anna O. zu wecken und zu versuchen sie zu retten. Denn auch er schwebt in großer Gefahr.
Die Theorie, dass man im Schlaf Dinge tun kann und sich dieser bewusst ist (oder auch nicht) war eine faszinierende Grundidee zu diesem Roman. Es geht um den Schlaf selbst, die Schuld des Täters und um Rache. Doch wer gier welche Rolle einnimmt, das hat der Autor meisterhaft zwischen den Seiten versteckt. Es gibt immer wieder Fährten und neue Ansätze, dazu spannende Wendungen und Hintergrundinformationen. Außerdem springt Matthew Blake dafür auch immer wieder in den Zeiten und lässt den Leser in die Vergangenheit der Geschichte blicken.
Die Konstruktion aus mehreren Zeitebenen und Blickwinkeln hat mir sehr gut gefallen, denn nur so gibt alles am Ende einen Sinn. Der Spannungsbogen bleibt dabei kontant hoch und es gab keinen Erzählstrang, der mich gelangweilt hätte.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, dennoch bleiben am Ende einige Fragen offen, bei denen ich mir eine Beantwortung gewünscht hätte.
Anna O. hat mich jedoch insgesamt gut unterhalten und auch einige Male überrascht. Ein Thriller, der definitiv nicht zum einschlafen geeignet ist.
