All die schönen Dinge ~ Ruth Olshan [Rezension]

 

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Oetinger
Erscheinungstermin: 22. Februar 2016
ISBN: 978-3789103711
empfohlenes Alter: 13- 16 Jahre
Illustrator: Cornelia Niere
Preis: 14,99 Euro / eBook: 11,99 Euro
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Inhalt:

Tammie ist gerade 16 Jahre alt und hat eine Vorliebe für Pistazieneis. Und ein ungewöhnliches Hobby: Sie sammelt Grabsteinsprüche. Das Hobby wird weniger ungewöhnlich, wenn man weiß, dass Tammie den Spruch für sich selbst such weil sie ein Aneurysma im Kopf hat. Und dieses kann jederzeit explodieren. Oder auch nicht. Da lernt sie eines Tages Fynn kennen, der auf dem Friedhof arbeitet und seinen Hund Okay. Und da stellt sich die Frage was Leben eigentlich ist und wie Tammie bisher gelebt hat…..

Rezension: 

Die Thematik des Buches ist eine sehr schwere. Tammie ist noch so jung und hat dieses Aneurysma in ihrem Kopf. Ihre Eltern packen sie in Watte und versuchen alles, damit Tammie sich schon und nicht aufregt. Ihr Bruder regt sich darüber oft auf, weil Tammie so im Mittelpunkt steht. Doch eigentlich möchte Tammie nur das, was für andere Teenager völlig normal ist: Sie will sich verlieben und sie möchte Sex haben. Doch ein Orgasmus könnte das Aneurysma zum Platzen bringen, wie so viele andere Dinge in Tammies Leben auch. Sie darf sich nicht anstrengen, aufregen und auch sonst besteht ihr Leben eigentlich nur aus der Schule und den Friedhofsbesuchen. Einzig Tammies beste Freundin Pat gibt ihr ein wenig das Gefühl ein ganz normales Mädchen zu sein.

Der Schreibstil von Ruth Olshan wird dadurch bestimmt, dass Tammie alles aus der Ich-Perspektive erzählt und somit ist auch die Ausdrucksweise eine recht jugendliche im ganzen Buch. Durch diesen Blick in Tammies Gedanken war mir die Protagonistin des Buches sehr nahe und ich konnte ihre Gefühle voll und ganz nachvollziehen. Jeder Teenager möchte schließlich neues erleben und sein Leben umkrempeln. Und  genau das möchte Tammie nun machen. Denn Fynn geht ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf.

Die Beziehung zwischen Tammie und Fynn baute sich für meinen Geschmack ein wenig zu schnell auf. Da ist sehr zügig von großer Liebe die Rede und diese steht nicht einmal primär im Vordergrund, sondern da wäre noch das Rätsel um Frau Blumentopfs Grab und Okay, der schon sehr betagt ist und auch krank. Da hätte ich mir ein wenig mehr Tammie und Fynn im Vordergrund gewünscht und etwas weniger von dem drum herum. Auch kommt das Ende des Buches ein wenig abgehackt, denn einige Dinge waren meiner Meinung nach noch gar nicht fertig erzählt. Hier hätte ich mir einen Epilog von Frau Olshan gewünscht, der dem Buch ein richtiges Finale verpasst.

Die Frage: was würde man selbst tun, wenn man jeden Moment tot umfallen könnte? Stellt man sich beim Lesen ganz unweigerlich. Der Blick aufs Leben ist einfach ein ganz anderer und ich denke die Menschen sollten generell mehr die kleinen Dinge im Leben zu schätzen wissen als sich permanent um Luxusprobleme zu sorgen. Die Gedanken rund um das plötzliche Sterben haben mich auch nach dem Lesen noch eine ganze Weile beschäftigt und ich habe mir den Vorsatz gefasst mich einfach über die positiven Dinge mehr zu freuen im Leben und meine Gedanken nicht nur um das Kreisen zu lassen was schief läuft.

Fazit:

Ein sehr berührendes Buch, dem an der einen oder anderen Ecke noch ein wenig Feinschliff gefehlt hat, dennoch ein gelungenes Debüt von Ruth Olshan, das ich allen empfehlen kann, die gerne ein Buch lesen, das sich mit dem Leben und Sterben befasst.

Ich vergebe hier: ★★★★☆

 

 

 

 

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