Taschenbuch: 200 Seiten
Verlag: OHNEOHREN
Erscheinungstermin: 31.10.2023
ISBN: 978-3903296688
Preis: 12,49 € / eBook: 2,49 €
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Verrufen Verfallen Verlassen? Vergangene Unglücke und ungesühnte Schuld hinterlassen Spuren. Sie streifen durch tiefe Wälder, verfangen sich in verzweigten Höhlen. Sie schlafen hinter geborstenen Scheiben leerstehender Häuser, atmen leise im Knarren der Dielen. Ein dunkler Fleck in der Erinnerung. Bis sie dich finden.

Quelle: OhneOhren Verlag

In der Anthologie "Verrufen" sind 10 Geschichten mit Gänsehautgarantie zusammen in einem Buch erschienen. Jede der Geschichten spielt an einem Ort mit einer mysteriösen Geschichte oder an dem sich seltsame Dinge ereigneten.  Jede der Geschichten ist gruselig und düster, es gibt aber keine expliziten Szenen oder viel Blut.

Zu Beginn der Geschichte sagt der jeweilige Autor/Autorin was ihn/sie auf den Beitrag zur Verrufen-Anthologie gebracht hat. Darunter finden sich die Trigger-Warnungen, die ich selbst nicht benötigt hätte, denn dass es in Höhlen zum Beispiel eng und dunkel sein könnte war mir schon beim Titel der Story bewusst. Aber lieber einmal zu viel gewarnt, als dass sich dann jemand darüber aufregt.

Die Geschichten haben alle eine gute Länge und lassen sich schön zwischendurch lesen. Natürlich gibt es bei jeder Anthologie Storys in die man besser hineinfindet als in andere. Deshalb führe ich jetzt gleich die einzelnen Beiträge kurz auf und schreibe ein bis zwei Sätze dazu um euch auch nicht zu spoilern.

Ann-Kristin Hensen - Die Grotten von Maastricht

Hier geht es darum was für eine Höhlenführerin schlimmer sein kann als auf der Tour einen Menschen zu verlieren. Die Atmosphäre hat mir wirklich gut gefallen und auch der Schluss war gelungen.

D. Brahms - Eisenkoloss

Eine verlassene Fabrik, in der jemand verschwunden ist und zwei Jugendliche, die eine Mutprobe machen und hineingehen. Das ist zwar nicht ganz neu, aber mir hat der Flair der Story gefallen.

Morgan D. Crow - Strelemanns Haus

Hier geht es um ein altes gruseliges Haus, das der Erzähler durch jahrelanges dran vorbei gehen und einige Schauergeschichten aus dem Dorf kennt. Diese Geschichte hat mich nicht überzeugen können leider, da ich immer auf etwas gewartet habe, das dann nicht kam.

Resa Blum - Das Hotel zu den Fichten

Es ist das Jahr 1898 und drei Männer reisen zusammen in den Schwarzwald um dort an einer Geister- Soiree teilzunehmen.  Eine gelungene Geister-Haus Geschichte, die an einige alte Klassiker erinnert und mir gut gefallen hat. Gerade am Ende gibt es noch einmal zusätzlich Gänsehaut-Feeling.

Florian Krenn - Das Knarren der Dielen

Eine Witwe und junge Mutter lebt nun in einem zu großen Haus. Die Bewohner sagen der Verlust ihres Mannes habe mit dem Fluch des Hauses zu tun, aber sie will das nicht glauben, denn es war ein Autounfall. Hier hat mich die schaurige Erzählung abholen können und das Finale hat mich überrascht. Sehr gelungen.

Christian Bulwien - Paranormal Buddies

Hier geht es darum was geschieht, wenn man mit Geistern sprechen will und die vielleicht gar nicht wollen. Sehr gelungen geschrieben.

Agnes Sint - Zuhause

Diese Story spielt im Jahr 1885. Eine Familie bezieht ein altes Bauernhaus, das sie mit Träumen zu quälen scheint. Erzählt wird die Geschichte in Form von Briefen, die die Mutter an ihre beste Freundin schreibt.  War ganz gut erzählt, aber durch die Briefform hatte ich zu viel Distanz zum gruseln.

Marc Mair-Noack - Der Spielplatz

Ein Spielplatz auf dem ein Kind tödlich verunglückte und ein Vater, der deshalb Angst hat seine Tochter dahin zu lassen.  Ob die Ängste und Erscheinungen real sind oder alles nur im Geiste des Vaters stattfindet? Die Geschichte war mir persönlich ein wenig zu verrückt und das Ende hat nicht ganz überzeugt. Dennoch nett zu lesen.

Randolf Eilenberger - Yuko

Eine Mutter lässt ihre Tochter kurz allein zu Hause um zu arbeiten. Dabei entwischt die Katze und das Kind begibt sich verbotenerweise nach draußen. Dabei gerät sie in Kontakt mit der Geisterwelt.  Hat mich ein wenig an Fernöstliche Geistererzählungen erinnert und konnte durch die Storyline und das düstere Setting bei mir punkten.

Nicola Hölderle - Zwei Gläser Wein

Die Friseurin Hildegard geht in eine verrufene Weinstube um sich ein Glas Wein zu genehmigen. Vor Jahren war sie mit ihrem Mann schon einmal dort und der Wirt scheint kein Stück gealtert zu sein. Diese Geschichte punktet eher durch ihr Finale, aber das hat es in sich.

 

Insgesamt haben mich die Geschichten ganz gut unterhalten. Natürlich ist es in "Verrufen", wie bei allen Anthologien , dass  man die eine Story besser findet als eine andere. Dennoch schafft es die Anthologie sehr gut an Orte zu entführen die wirklich verrufen sind. Ein Schuss Gänsehaut gibt es in jeder der Geschichten und es passt unfassbar gut für alle Fans des gepflegten Grusels.

 

Verrufen hat mit 10 kurze und knackige Geschichten geliefert, die mir stellenweise eine Gänsehaut beschert haben. Andere Storys haben nicht zu 100 Prozent überzeugt, aber das ist bei allen Sammlungen von Erzählungen so und kein Grund für einen Punktabzug. Wer auf der Suche nach ein paar schaurigen Storys ist ohne allzu viel Blut, dafür mit der Garantie an jeweils einen Ort zu entführen der "verrufen" ist, der sollte hier zugreifen.

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