Die Wikinger-Bücher vom Smilla Johansson interessierten mich schon länger. Als ich nun hörte, dass ein unabhängig lesbares Prequel herauskommen sollte, wusste ich, dass ich da einfach starten musste.
Der Einstieg in die Geschichte war schon grandios. Ich lernte Kjell kennen, den man in der "Die Wikinger von Vinland-Reihe" noch näher kennenlernt. Hier geht es um seine Vorgeschichte und was ihn geprägt hat. Man kann das Buch absolut ohne Vorkenntnisse lesen. Mir hat es nun jedoch noch mehr Lust auf die Trilogie gemacht, die ich sicher demnächst auch noch lesen werde.
Kjell war mir von Anfang an sehr sympathisch. Er soll seinem Jarl die Treue schwören und möchte gern ein richtiger Krieger sein. Dennoch fühlt er sich seinem Vater verpflichtet. Denn sein Vater ist der letzte Fischer des Dorfes und da sein Bruder bereits ein Krieger ist, sollte eigentlich Kjell in seine Fußstapfen treten. Doch Kjell möchte nicht "nur" der Fischer sein. Er schlägt dem Jarl einen Pakt vor. Ein Jahr lang möchte er als Krieger kämpfen an der Seite des Jarls. Doch sollte der Jarl unzufrieden sein, will er sein Erbe als Fischer antreten. Doch Kjell ahnt nicht, dass ausgerechnet dieser Pakt sein Verderben sein könnte. Denn der erste Kriegszug geht gegen das Nachbardorf wo Kjell eine junge Wikingerin getroffen, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht.
Kann er den Schwur halten und die junge Frau dennoch retten? Und wie grausam kann die Rache eines Jarls sein, der sich verraten fühlt?
Die Erzählperspektive wechselt zwischen Kjell und Hílfa, der jungen Wikingerin, die sich in Kjells Herz schleicht. Ich fand beide Perspektiven sehr spannend und authentisch. Denn die junge Frau ist ganz anderen Gesetzmäßigkeiten unterworfen als der Krieger Kjell.
Die Spannung ist von Anfang an da und hat mich in einen Sog gerissen, der mich in die dunkle Wikingerzeit entführte. Für mich hatte das Buch einfach alles was es braucht um ein Highlight zu sein. Es gibt Spannung, Kämpfe, Intrigen und Gefühle kommen auch nicht zu kurz. Ich konnte kaum noch das Buch aus der Hand legen und habe es quasi in einem Rutsch inhaliert. Nun ist für mich klar, dass ich auch die Trilogie noch lesen muss, da ich einfach nicht anders kann.
Der Schreibstil von Smilla Johansson war klasse und hat nichts unnötig beschönigt, aber auch keine Beschreibungen zu lang gezogen. So war immer Spannung da beim Lesen, aber ich hatte alles genau vor Augen. Die Balance zwischen Beschreibungen und Kopfkino war für mich absolut perfekt getroffen.
