Wir begegnen zuerst der Diebin Leia, die einen mysteriösen Auftrag bekommen hat. Sie soll aus einem Haus etwas stehlen und bekommt dafür einen unverschämt hohen Vorschuss und noch einmal eine große Summe, wenn es erledigt ist. doch bei Aufträgen, die viel Geld einbringen geht es normalerweise nicht ganz so einfach, wie es dargestellt wird in diesem Fall.
Leia wird vom Hausherren ertappt, den sie auf einem der Gemälde widererkennt. Doch müsste der Graf von Saint Germain nicht längst gestorben sein? als Leia die Beute sichtet stößt sie auf ein Tagebuch, das ihr helfen könnte das Geheimnis zu ergründen. Denn sie selbst hat eine schwere Erkrankung, die sie irgendwann einholen wird und die Erkenntnisse des bekannten Alchemisten könnten ihr dabei helfen die Krankheit zu besiegen. Doch je mehr sie erfährt, desto größer wird die Gefahr in der sie schwebt. Und bald kann Leia nicht mehr zurück, sondern nur noch Vorwärts.
Wird sie das Geheimnis des Alchemisten lüften können und sich selbst heilen? Oder wird sie bei dem Versuch scheitern?
Der Einstieg in die Geschichte hat mir wahnsinnig gut gefallen. Allerdings gibt es erst einmal ganz viele Charaktere und das hat mich zu Beginn ein ganz klein wenig überfordert, aber dann habe ich mich doch gut zurechtgefunden und sobald der Spannungsbogen anstieg, konnte ich das Buch auch kaum noch aus der Hand legen.
Die erste Begegnung des Grafen mit Leia war unfassbar spannend und es gibt unzählige Actionszenen im Buch, die mir den Atem immer wieder stocken ließen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich habe mich in die Szenen beinahe bildlich hineinversetzt gefühlt, was mir beim Lesen auch immer wichtig ist.
Leia war als Protagonistin absolut klasse, weil sie stark ist und nicht einen Prinzen sucht, der sie rettet. Sie kann sich selbst ganz gut verteidigen. Und das trotz ihrer Erkrankung mit der sie irgendwann rechnen muss. Sie hat Huntington und das führt irgendwann zu einem Rückgang der Denkfähigkeiten sowie psychischen Auffälligkeiten. Die Krankheit wurde ihr vererbt und so weiß sie schon ungefähr was ihr bevorsteht. Eigentlich hatte sie sich genau deshalb damit abgefunden und ist Diebin, weil sie ohnehin nicht allzu lange Zeit haben wird. Doch dann stellt das Tagebuch des Alchemisten einen plötzlichen Hoffnungsschimmer dar.
Das Buch ist ein in sich abgeschlossener Einzelband. Vielleicht überschlagen sich deshalb gerade zum Ende hin die Ereignisse und es ging mir alles ein bisschen zu schnell. Ich fand es sehr schade, dass das Finale nicht ein paar mehr Fragen beantwortet hat, denn hier bleiben noch ein paar offen und lassen Raum für Interpretationen. Da hätte ich mir persönlich ein etwas runderes Ende gewünscht. Aber vielleicht nimmt die Autorin die Fäden irgendwann noch einmal auf und macht einen weiteren Band dazu. Denn Potenzial für ein zweites Buch ist definitiv da.
