Claudis Gedankenwelt

Atlas, Elena und das Ende der Welt ~ Anna Woltz [Rezension]

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Carlsen
Erscheinungstermin: 29.08.2024
ISBN:978-3551559388
empfohlen ab: 12 Jahren
Originaltitel: De spin en de sleutel
Übersetzung:  Andrea Kluitmann
Preis: 12,00 € / eBook: 7,99 €
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Elena flieht. Atlas wartet. Am Ende der Welt treffen sie sich. 

Der Sommer ist glühend heiß und Elena will nur eines: weg. Und zwar so schnell wie möglich. Ein einziger Video-Post auf ihrem Social-Media-Account hat genügt, um die 13-Jährige in einen viralen Shitstorm zu katapultieren. Kein Tag vergeht ohne Hasskommentare und üble Mobbingattacken. Die abgelegene Farm ihrer Tante wird zu Elenas letzter Zuflucht. Noch auf dem Weg dorthin wirft sie ihr Telefon weg und schneidet sich die langen Haare ab.
Auf der Farm trifft sie den verschlossenen und misstrauischen Atlas. Er hat die Fenster seines Schlafzimmers vernagelt und verschwindet nachts stundenlang im Dunkeln. Elena möchte zu gern wissen, warum er sich vor der Welt verschließt. Was hat er erlebt und wie kann sie einen Zugang zu ihm finden?

Quelle: Carlsen

Elena und Atlas sind beide 14 Jahre alt. Elena hat einen Shitstorm ausgelöst und muss nun einen Monat bei ihrer Tante verbringen, die sie kaum kennt um aus der Schusslinie zu sein.  Sie fährt also aus der Stadt raus, schneidet sich selbst die Haare ab und entsorgt ihr Handy auf dem Weg dahin, weil sie all das nicht mehr ertragen kann. Atlas und Kennedy sind ihr Cousin und ihre Cousine, die sie nicht kennt und beide haben ihre Charakterlichen Besonderheiten.

Während Kennedy alles mit einem Lächeln und viel Fröhlichkeit glattzubügeln versucht, ist Atlas derjenige, der sich zurückzieht, seine Fenster vernagelt und im Schuppen schläft. Und auch Elena hat eine Luftmatratze im Schuppen bekommen, weil einfach nicht genug Platz ist. Und das ist nicht das Einzige was Elena von ihrer Tante und deren Familie unterscheidet, denn auch das Geld und die Gesundheit sind nicht auf Seite ihrer Verwandtschaft.

Erzählt wird Abwechselnd aus Elenas Sicht und aus Atlas´ Perspektive. Die kurzen und schnörkellosen Sätze passen perfekt zur Geschichte zweier Teenager, die schlimmes erlebt haben. Im Laufe des Buches kommt man dem Geheimnis immer näher und erfährt bald alles.

Die Themen Mobbing, Sinn des Lebens, Freundschaft, Angst, Trauer, Einsamkeit und Long Covid sind hier einige der Grundthemen und ich fand alles sehr gelungen in die Geschichte verwoben.  Gerade das Schnörkellose hat mir unglaublich gut gefallen und mich durch die Seiten fliegen lassen.  Das Buch zeigt wie schnell Missverständnisse entstehen können und warum man einfach mal über den Elefant im Raum reden sollte, damit es nicht noch schlimmer wird. Die Botschaft, dass offene und ehrliche Kommunikation auch heilsam sein kann halte ich ebenfalls für sehr wertvoll.

Das Buch hat mich direkt mitgerissen und auch die Protagonisten und der Erzählstil konnten mich überzeugen. Ein sehr gelungenes Buch, das am Ende ein paar Fragen offen lässt, aber das machte die Geschichte nur greifbarer und authentischer. Ich kann es euch jedenfalls empfehlen.

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