Amanda Quain hat hier eine moderne Stolz und Vorurteil - Nacherzählung geschaffen, die in unserer heutigen Zeit spielt. Nun bekommt Georgiana Darcy eine Stimme, die immer im Schatten ihres Bruders Fitz gelebt hat. Und ein einziger Fehltritt scheint ihr ganzes Leben und das ihrer Familie ruiniert zu haben. Denn was auch immer Georgiana versucht ist zum Scheitern verurteilt. Sie scheint einfach alles falsch zu machen.
Und als Wickham Forster, der Grund für Georgianas schlechten Ruf wieder zurück kehrt, ist ihr klar, dass sie etwas tun muss. Der Ruf als perfekte Darcy muss wieder hergestellt werden. Denn eins will sie ganz sicher nicht: aufgeben!
Als einziger Freund bleibt Georgiana der schüchterne Avery, der sie aber nicht alleine lässt, sondern ihr hilft. Doch kann sie mit nur einem Freund an ihrer Seite den Ruf wiedererlangen? Wird sie Freunde finden?
Für mich war das Buch leider ganz anders als erwartet und die "Wette" mit Wickham auf der die Handlung basiert machte für mich schon kaum Sinn. Nachdem Geogie in diesen Skandal verwickelt wurde, hat Wickham notgedrungen die Schule verlassen. Georgie durfte wegen ihrer einflussreichen Familie bleiben. Das macht sie natürlich zur Zielscheibe, da Wickham beliebt war und Georgie einfach nur wegen ihrer Familie ohne Konsequenzen blieb.
Doch warum sie sich draußen gleich zu Beginn auf ein Treffen mit Wickham einlässt ist mir schleierhaft gewesen. Weil sie ihm ins Gesicht sagen wollte, dass er ihr nichts mehr bedeutet? Weil sie sich auch innerlich endlich von ihm befreien wollte? Das wäre auch ohne das Treffen gegangen. Sie hätte ihn einfach weiter ghosten müssen. Doch dann wäre die Handlung wohl nie zustande gekommen.
Georgie war auch leider ganz anders als in Stolz und Vorurteil. Während ich sie da sehr mochte, war sie mir hier einfach zu unbedacht, teilweise naiv und auch oft rücksichtslos. Es war stellenweise unangenehm zu lesen, wie sie sich anderen gegenüber verhielt.
Georgies und Fitz Bindung jedoch hat mich überzeugen können, auch wenn ich mir von Fitz etwas mehr liebevolle Momente gewünscht hätte und mehr Support für Georgie. Die Geschichte mit Fitz und der Liebe hat mich sehr amüsiert, da hier viele geschwisterliche Emotionen seitens Georgie zu spüren waren. Und Charles war ein toller Nebencharakter mit dem man echt Pferde stehlen könnte.
Der Spannungsbogen hat mich nicht so überzeugen können wie ich es mir gewünscht hatte, aber es war eine nette Lektüre für zwischendurch. Der Schreibstil ist angenehm und ich habe das Buch sehr zügig gelesen ohne mich zwischendrin zu langweilen.
Leider kam ich, wie gesagt mit Georgies Art in Skandal und Vorurteil nicht so ganz klar, denn ich persönlich hätte es auch ohne Wette mit Wickham wieder gerade rücken wollen und es hätte den Fiesling kaum gebraucht in dem Buch. Auch, dass wirklich jeder gegen Georgie und für Wickham war, außer Avery, habe ich nicht nachvollziehen können, denn die meisten wussten gar nicht was wirklich geschehen war.
