Sóley lebt in einem abgeschiedenen Dorf. Hier wird jedes Jahr zur Sommersonnenwende eins der Mädchen geopfert. Es wird ausgelost welche der jungen Mädchen an ein Holzkreuz gebunden und dem Dämonengott überlassen wird . Doch Sóley gelingt das unfassbare. Sie kann mit Hilfe einiger Freunde fliehen. Doch tief im dunklen Wald kann nur einer Sóley helfen: Der Herrscher des siebten dunklen Reiches. Und Sóley findet diesen Dämon namens Chester deutlich anziehender als sie es gedacht hätte. Nun ist es so, dass auch in Sóley die Dunkelheit erwacht. Wird sie die dunkle Seite in sich besiegen? Oder wird sie ihr erliegen am Ende?
Der Einstieg in die neue Geschichte von Lexy v. Golden hat mir wahnsinnig gut gefallen. Gleich zu Beginn diese Spannung und Düsternis als Sóley am Holzkreuz hängt. Die Atmosphäre war beinahe greifbar. Ein dunkler Wald, Nebel und dunkle Wesen, die in seinem Schatten lauern. Diese Mischung war für mich unwiderstehlich und ich habe sie geliebt.
Scepter of Blood Teil 1 hat mich ab der ersten Seite mitgenommen und überzeugt. Auch der Buchtitel wird später noch klar für diejenigen, die sich gefragt haben woher "Scepter of Blood" kommen könnte. Doch dazu werde ich aus Spoilergründen nicht mehr sagen.
Die Protagonisten sind unfassbar authentisch und ich habe den einen oder anderen sehr ins Herz geschlossen. Sóleys Freundin Leyla zum Beispiel. Sie ist ein unglaublich offenherziger und loyaler Mensch und würde mit Sóley auch durch die Hölle gehen, wenn es sein muss. Gleichzeitig ist Layla manchmal so herrlich unbeschwert, dass sie mich einige Male zum Lachen gebracht hat. Sie unterscheidet sich sehr von der oft ernsten Sóley, aber genau das macht ihre Freundschaft umso enger.
Dann ist da noch der Dämon Chester, der hilft Sóley zu retten. Doch welche Motive er hat ist nicht klar. Er ist der undurchsichtigste von den Protagonisten und ich konnte ihn nicht richtig einordnen. Welche Pläne hat er? welchen Vorteil verspricht er sich? Oder können auch Dämonen selbstlos handeln?
Der erste Teil der Reihe legt ein ordentliches Tempo vor, das die Autorin die ganze Zeit auch gehalten hat. Ich kam kaum dazu einmal Atem zu schöpfen und es gab keine Längen in der Handlung. Der Schreibstil ist mitreissend und bildhaft, deshalb habe ich beim Lesen völlig die Zeit vergessen und hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch durchgelesen.
Das Finale ist natürlich offen und hat einen Showdown, der seinesgleichen sucht und einen Cliffhanger, aber damit habe ich auch gerechnet. Dennoch konnte ich nicht anders als es direkt zu lesen und ich habe es nicht bereut.
