Lets (sp)read – Unter schwarzen Federn von Sabrina Schuh ~ Leseabschnitt 1

Hallo ihr Lieben,

heute geht es mit der Aktion Lets (sp)read los und ich darf euch einige Fragen zum ersten Leseabschnitt beantworten.

Wer mitliest und auch gern über die Leseabschnitte sprechen möchte: Wir haben in der ersten Etappe Kapitel 1 – 20 gelesen und hierzu wurden uns ein paar Fragen gestellt, die ich euch gleich zeige. zunächst bekommen aber die Leser, die noch nicht wissen worum es geht HIER die Ankündigung mit der Erläuterung zur Aktion und jetzt noch einmal die Buchdaten für euch:

 

Taschenbuch: 250 Seiten
Verlag: Nova MD
erschienen für die Märchenspinnerei
Erscheinungstermin: 13.02.2018
ISBN: 978-3961117017
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 5,99 € / eBook: 2,99 €
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Die Fragen: 

  1. Wie bist du in die Geschichte gekommen?
  2. Wie kommst du mit dem Schreibstil der Autorin zurecht?
  3. Welchen Eindruck haben die beiden Protagonisten Fee und Markus bisher bei dir hinterlassen?
  4. Unter anderem leidet Fee ja ganz stark unter dem Mobbing in der Schule. Hattest du solch Erlebnisse schon einmal selbst oder bei anderen Personen erlebt?
  5. In diesem Abschnitt war das Thema Depressionen und Suizid sehr präsent. Bist du im Privatleben schon einmal mit diesen Themen konfrontiert worden?

 

Meine Antworten: 

  1. Ich bin gut in die Geschichte hinein gekommen. Ich war über die Intensität der Gefühle sehr erschrocken und konnte gar nicht aufhören weiter zu lesen. Zuerst weiß man gar nicht recht warum Dinge geschehen und alles wird nach und nach aufgedeckt. Das erzeugte zusätzlich Spannung.
  2. Mit dem Schreibstil kam ich sehr gut zurecht. Die Autorin verliert sich nicht in allzu vielen Beschreibungen und dennoch konnte ich mir alles sehr gut vorstellen und hatte ein Bild vor Augen. Das Buch lässt sich auch sehr flüssig lesen.
  3. Fee ist eine sehr einsame Person. Da sie keine wirklichen Freunde hat und die Eltern auch nie wirklich für sie da sind, hat sie niemanden an den sie sich anlehnen kann. Mir tut Fee sehr leid, denn gerade in der Pubertät braucht man noch mehr Unterstützung als jeder Teenie zugeben würde. Auch Freunde wären immens wichtig. Doch Fee ist sehr alleine. Markus hingegen ist Schulsprecher und der Schwarm aller Mädchen an der Schule. Ihn scheint nichts aus der Bahn zu werfen und er führt aus Fees Sicht das perfekte Leben. Für mich waren beide Protagonisten sehr Authentisch und gut ausgearbeitet.
  4. Das ist für mich persönlich ein sehr großes Thema. Ich selbst habe jahrelang unter Mobbing gelitten. Unser nach außen ach so toller Klassen-Teamgeist existierte hinter der schönen Fassade in keinster Weise. Ich erlebte zwei Gruppen: Die Täter und diejenigen die weg schauten. Geholfen hat mir damals niemand. Ich wurde mit dem nassen Tafelschwamm beworfen, wenn ich den Raum betrat. Auch aus den hinteren Reihen Essensreste wurden nach mir geworfen. Der Satz “Dann wechsel doch die Schule! Dich kann hier eh keiner leiden!” war noch das Netteste.
    Als ich einen Schulkameraden mal an schrie in meiner Verzweiflung er soll mich doch in Ruhe lassen und einfach bitte ignorieren….. Tja, dafür wurde ich so dermaßen vors Schienbein getreten, dass es richtig in allen Farbschattierungen blau gelb und grün wurde. Entschuldigt hat sich nie einer der Mobber. Etwas besser wurde es als wir in Kurse eingeteilt wurden, da ich nicht mehr ständig mit diesen Personen in einem Raum war. Allerdings habe ich mich da auch nie getraut zu versuchen neue Kontakte zu knüpfen. Als es dann ums Abi-Buch ging hatte niemand ein nettes Wort für mich. Viele Beleidigungen habe ich streichen lassen, weil uns dieses Recht zum Glück zustand. Sonst hätten viele Beschimpfungen ihren Weg bis in dieses Buch gefunden. Einzig ein Eintrag aus “An was wir uns aus der alten “f” erinnern” zeugt noch von den Ereignissen (wenn auch erst mit Hintergrundwissen) Es steht drin “Als Claudia uns den Schwimmunterricht versaute!” Und ich möchte heute mal die Hintergründe dazu erzählen und hoffe es liest auch jemand mit, der beteiligt war:Es war an dem Vormittag als die Beschimpfungen nicht mehr auszuhalten waren. Gemeinheiten von Mitschülern, die mir bis dahin neutral erschienen trafen mich aus den Reihen hinter mir. Brotkrusten flogen mir an den Hinterkopf, gemeines Lachen bohrte sich in mein Herz. Ich war gerade einmal 14 Jahre und habe immer versucht stark zu sein. Doch an diesem tag versagte meine mühsam aufrecht erhaltene Fassade. Ich stürzte aus dem Raum und brach weinend auf dem Gang zusammen. Niemanden interessierte dies. keiner ging mir nach und wollte mir helfen (aus dieser grandiosen Klasse!) So fand mich unser Vertrauens- und Klassenlehrer auf dem Weg ins Lehrerzimmner vor. Wir hätten die nächsten zwei Stunden Schwimmen gehabt. Als ich ihm mein Herz ausschüttete sagte er den Unterricht ab und läutete eine Klassen-Sitzung ein, in der er darüber sprach was Mobbing ist und versuchte die Mitschüler von mir abzubringen. Leider blieben diese zwei Schulstunden Kopf waschen ohne nennenswerten Erfolg. Aber ich war ihm sehr dankbar, dass er es versucht hat.
    Ich glaube nicht, dass alle den Hintergrund kennen, die das Abi Buch haben. Aber ich hoffe sehr es liest mal einer aus meinem Jahrgang und sieht diesen Satz mit anderen Augen. Von den Mobbern selbst erwarte ich natürlich keine Reaktion. Das wäre auch zu viel verlangt nach 18 Jahren eine Einsicht zu haben.Ich habe in dieser Hölle bis zum Abi durchgehalten, weil ich zu Hause eine tolle Familie hatte und auch Freunde außerhalb der Schule. In Zeiten von Internet und Cybermobbing möchte ich nicht wissen, was diese Menschen mir noch alles angetan hätten. Dann wäre mir wohl nur der Schulwechsel geblieben. Aber ich wollte nicht weg laufen und bin geblieben. Selbst auf diversen Schultreffen versuche ich immer dabei zu sein (10 Jahre Abi etc.) um denen zu zeigen, dass sie mich nicht gebrochen haben!

    Entschuldigt den langen Text, aber diese Erlebnisse sind nichts, was sich in zwei Sätze fassen lässt und ich habe wirklich versucht so knapp wie möglich zu berichten.

  5. Natürlich hat man gerade in der Pubertät und mit so viel Hass, der einem an der Schule entgegen schlägt, auch dunkle Phasen. Mir ging es nicht gut. Ich weiß auch nicht, was ich getan hätte, wenn ich meine Freunde zu Hause nicht an meiner Seite gewusst hätte. Meine Lichtblicke waren die Wochenenden an denen ich Zeit mit netten Menschen verbringen konnte, die mir gezeigt haben, dass ich auch etwas Wert bin und mich nicht verstecken und selbst hassen muss. Dafür bin ich bis heute zutiefst dankbar.
    Und heute geht es mir zum Glück besser als in der Schulzeit. Und ich möchte nie wieder die zeit zurückdrehen und mich diesen Situationen erneut aussetzen. Es war definitiv die schwerste Zeit meines Lebens und nur meine Freunde und meine liebevollen Eltern hielten mich davon ab mir etwas anzutun. Bei ihnen konnte ich mich ausweinen und in den Arm nehmen lassen. Mit ihnen konnte ich lachen und mich geschätzt fühlen. Wer so etwas erlebt, der sollte sich dringend Halt suchen. Sei es im schulfernen Umfeld oder bei Therapeuten. Niemand ist es wert, dass ihr euch was antut! Es gibt vieles wofür es sich zu Leben lohnt. Man sieht es nur in den dunklen Momenten nicht gleich. Nicht das Opfer macht etwas falsch, sondern die Täter!

 

 

Wie ihr merkt drehen sich die Fragen um sehr ernste Themen. Und genau diese spricht das Buch an. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht und ob Fee diese schwierige Zeit meistern wird.

 

Zu gewinnen gibt es:

3 x je ein signiertes Print von “Unter schwarzen Federn” mit Lesezeichen und Postkarte

Das Gewinnspiel startet am 25.02. und endet am 12.03.2018 um 23:59 Uhr.

Gewinnspielfrage:

Habt ihr auch Erfahrungen mit Mobbing?

Im o.g. Gewinnspielzeitraum könnt ihr bei den unten gelisteten Blogs Lose sammeln.
Jede von uns stellt Sonntags im Blogbeitrag auch eine Frage. Jeder, der die Frage beantwortet, sammelt ein Los.

Pro Antwort ein Los, besucht alle o. g. Blogs und beantwortet die jeweilige Frage. Je mehr Fragen du beantwortet desto mehr Lose im Topf.

Es gelten die verlinkten Teilnahmebedingungen!

 

Weitere teilnehmende Blogs der Aktion Let´s (sp)read:

 

Minje von Mimis Leseecke
Sandy von Sandys Welt
Jane von Jane´s-Kleine-Ecke
Tina von Buchnotizen
Mareike von Die Zeilenschmiede
Nicole von Nickis Lesewelt
Anja von Zwiebelchens-Plauderecke
Nicole von Büchermomente
Marion von Fräulein M liebt Bücher

 

 

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1 Kommentar

    • Sabrina Schuh auf 22. März 2018 bei 16:24
    • Antworten

    Liebe Claudia,

    es macht mich sehr traurig zu hören, wie deine Schulkameraden mit dir umgegangen sind. Umso größeren Respekt habe ich davor, dass du ihnen trotz allem die Stirn geboten hast und sie ihnen weiterhin bietest. Dazu gehört eine ganz große Stärke. Heute bist du einfach ein wundervoller Mensch, der Stolz auf sich und seine Art sein kann. Du hast dich nicht brechen lassen und bringst so viel Liebe und positive Energie in die Welt, dass es einfach nur bewundernswert ist. Vielen Dank, dass du so bist, wie du bist.

    Liebe Grüße
    Sabrina

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