Das Honigmädchen ~ Claudia Winter [Rezension]

 

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungstermin: 18.03.2019
ISBN: 978-3442485741
Preis: 9,99 € / eBook: 9,99 €
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Camilla ist alleinerziehend und hat es alles andere als leicht. Ihre Tochter Marie ist mit fünfzehn Jahren mitten im “schwierigen Alter”. Der Vater van Marie lebt auf Sylt und Camilla muss sich zudem tagtäglich im Delikatessenhandel ihres Vaters beweisen. Als Camilla nach Südfrankreich gehen soll um mit einer kleinen Honigmanufaktur zu verhandeln, hat sie dann nicht nur ihre nörgelnde Tochter im Gepäck, sondern auch noch den nervigen Nachbarn. Dieser hat sich ihnen spontan angeschlossen. Das kleine Bergdorf Loursacq kann zunächst die angespannten Gemüter nicht abkühlen. Doch Camilla will kämpfen, für ihr Leben, für die Beziehung zu ihrer Tochter und für ihr eigenes Seelenheil. Und zwischen den Tomatenstauden und Olivenbäumen lernt sie, dass manche Dinge erst auf zarten Flügeln herbeifliegen, wenn man bereit für sie ist……

 

 

 

Ich durfte das Honigmädchen vorab lesen und habe mich sehr gefreut es ein paar Tage früher in Händen halten zu können.

Im Prolog entführt uns die Autorin zunächst nach Südfrankreich in das Jahr 1956. Hier trifft man zum aller ersten Mal den kleinen Henri, mit dem später die Hauptprotagonistin Camilla noch Bekanntschaft machen wird. Schon diese erste Szene hat mich so sehr gefesselt und direkt nach Südfrankreich katapultiert, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen.

Auch die ersten Kapitel in München haben mich direkt eingefangen. Man lernt Camilla und Marie näher kennen und erfährt was gerade alles schief läuft bei den beiden. Marie ist gerade in der Pubertät und das sorgt für ordentlich Zündstoff. Sie nennt ihre Mutter derzeit nur noch Camilla und weigert sich irgendetwas von dem anzunehmen, was sie ihr sagt. Camilla dagegen arbeitet hart und wünscht sich nicht sehnlicher als eine engere Bindung zu Marie.

Nebenan wohnt der nervige Nachbar Tobias. Bei ihm gehen die die Frauen ein und aus und er sorgt auch immer wieder für Konflikte mit Camilla. Diese ist sehr genervt von seinem rücksichtslosen Verhalten.

Als Camillas Vater sie dann nach Südfrankreich schickt um nicht nur den Honiglieferanten zu prüfen, sondern auch um das Verhältnis zu ihrer Tochter zu kitten, begegnen sie ausgerechnet Tobias auf ihrem Weg. Dieser begleitet sie dann auch in die Provence, da er als Schriftsteller schließlich überall arbeiten kann.

Die Kombination aus einer überarbeiteten und allein erziehenden Mutter, der pubertierenden und rebellischen Tochter sowie dem Nachbarn, der alles ein wenig zu locker zu nehmen scheint verspricht ganz viel Konflikt und Unterhaltungspotenzial.

Die Autorin Claudia Winter hat mich mit dem Honigmädchen dann auch auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt. Zum einen war ich immer wieder zu Tränen gerührt, wenn ich die Konflikte zwischen Camilla und Marie gelesen habe, weil beide eigentlich dasselbe wollen, aber irgendwie nicht auf eine Ebene kommen. Das hat mich zutiefst berührt gerade dann, wenn Camillas Gedanken genau das widergespiegelt haben, was ich so oft empfinde, wenn ich in einer Konfliktsituation mit meinem Sohn stecke.

Wie oft wünsche ich mir als Mutter, dass das Kind versteht warum man einfach nicht anders handeln kann als “nein” zu sagen. Auch Maries Verhalten ist in diesen Momenten so nachvollziehbar und ich bin emotional völlig gefesselt gewesen von jeder Seite.

Aber nicht nur die Gefühlsebene beschreibt die Autorin gekonnt im Honigmädchen. Auch die Szenen in denen die Landschaft beschrieben wird, haben Südfrankreich vor meinem inneren Auge lebendig werden lassen. Der Aufbau der Geschichte sowie der feine Humor haben mich weinen und mitfiebern, aber auch manchmal auflachen lassen. Teilweise wollte ich weinen und lachen gleichzeitig.

Es gibt natürlich auch einige weitere Protagonisten, die mir teilweise mindestens so sehr ans Herz gewachsen sind, wie die Hauptcharaktere des Buches. Hierzu möchte ich euch aber nicht zu viel verraten, denn das müsst ihr selbst entdecken.

 

 

 

Das Honigmädchen ist ein wunderbarer Roman über Familie, Freundschaft und Liebe, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Ich kann euch das Buch absolut ans Herz legen, denn ich habe jede Seite genossen.

Das Honigmädchen bekommt von mir:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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